Kaffeehaus Lübeck GmbH
Unternehmensdaten
Geschäft: Kaffeehaus Lübeck GmbH
Eröffnung am: 23.12.2014 (ehemals Abessa)
Geschäftsart: Kaffeerösterei Lübeck
Inhaber: Katharina Boye und Holger Schubert
Straße: Hüxstrasse 35
PLZ/Ort: 23552 Lübeck
Telefonnummer: 0451-70 98 48 10
E-Mail: info@kaffeehaus-luebeck.de
Öffnungszeiten: Mo.-Sa. 09:00 – 18.00 Uhr
Homepage: www.kaffeehaus-luebeck.de
Facebook: https://www.facebook.com/Kaffeehaus-Kaffee-Schokolade-Wein/
Kaffeehaus Lübeck – Kaffeegenuss aus eigener Rösterei
Das Kaffeehaus ist in Lübeck eine echte Institution. Nicht ohne Grund, denn handgemachte Qualität wird hier groß geschrieben. Mach Dir selbst einmal ein Bild davon und statte dem Kaffeehaus in der Lübecker Altstadt einen Besuch ab. Die angenehme Atmosphäre und die vielen leckeren Köstlichkeiten werden Dich garantiert schnell in ihren Bann ziehen.
Individueller Schokoladengenuss für jeden Geschmack
Pralinen und Schokolade werden im Kaffeehaus noch selbst hergestellt. Ehe der süße Genuss zu feinsten Schokoladenkreationen verarbeitet wird, werden die Zutaten auf einer speziellen Marmorplatte temperiert. Zu den beliebtesten süßen Versuchungen zählen edle Schokoladentafeln in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Ob nun exotisch mit Chili oder Früchten oder ganz klassisch mit leckeren Rosinen und Nüssen – hier kommt garantiert keine Langeweile für den anspruchsvollen Gaumen auf.
Darf es etwas Handgemachtes sein?
Ob nun süß oder herzhaft, in der Konditorei werden täglich frische Torten, Croissants, Kekse und Kuchen gebacken. Du kannst also mit einem duftenden Kaffee und einem ofenfrischen Kuchen dem Stress des Alltags für ein paar Minuten Adieu sagen. Für die kleine Auszeit zwischendurch kannst Du Dich auch gerne mit etwas Prosecco oder einem Glas Wein verwöhnen lassen. Bei einer kleinen Pause vom Einkaufsbummel kannst Du allerlei Köstlichkeiten probieren und dann frisch gestärkt die Shoppingmeile in der Lübecker Altstadt weiter unsicher machen.
Regionale Köstlichkeiten genießen
Regionale Küche liegt voll im Trend. Im Kaffeehaus kannst Du regionale Köstlichkeiten erwarten, die Deinem Gaumen schmeicheln und garantiert aus regionalen Zutaten gefertigt wurden. Somit kannst Du Frische und Qualität erwarten, die das Kaffeehaus bereits seit vielen Jahren auszeichnet.
Kaffeezubereitung – (K)ein Buch mit sieben Siegeln
Für manche Menschen ist ein Leben – vor allem ein Morgen – ohne Kaffee nicht vorstellbar. Es ist vielleicht auch für den einen oder anderen unter euch ein echtes Lebenselixier, das euch schmeckt und munter für den Tag macht.
Kaffee ist ein individuelles und wunderbares Lebensmittel. Das „schwarze Gold“ verfügt über eine sehr große Bandbreite verschiedener Aromen und Geschmacksstoffe. Ein Blick in die Supermarktregale bestätigt dies, denn es gibt mittlerweile die unterschiedlichsten Kaffeesorten für die verschiedensten Geschmäcker. Darüber hinaus gibt es aber auch zahlreiche Möglichkeiten, um Kaffee zuzubereiten. Warum? Weil für jeden Geschmack die richtige Zubereitungsart dabei sein sollte, denn der Geschmack des fertigen Kaffees hängt nicht nur vom Ausgangsprodukt, sondern auch von der Zubereitungsart ab. Welche dieser Zubereitungsmethoden es gibt und worin ihre Besonderheiten und Eigenarten liegen, findest Du in diesem Artikel.
Übersicht:
- Handfilter
- Filterkaffeemaschine
- French Press
- Aero Press
- Herdkännchen
- Cold Brew
- Kaffeevollautomat
1. Zubereitung mit dem Handfilter
Old, but Gold. Die Zubereitung von Kaffee mithilfe eines Handfilters ist sicherlich ein Klassiker, den Deine Großeltern schon zu schätzen wussten. In den 1950er und 1960er Jahren war ein solcher Handfilter aus den deutschen Küchen nicht wegzudenken. Heutzutage feiert der Handfilter übrigens eine kleine Renaissance. Wir finden zu Recht, denn unkomplizierter und ursprünglicher als mit einem Handfilter kann die Zubereitung von Kaffee kaum sein. Und auch in Sachen Geschmack muss sich der Handfilter nicht vor moderneren Möglichkeiten der Kaffeezubereitung verstecken.
Wie gelingt Kaffee mit einem Handfilter?
Für eine Tasse (200ml) brauchst Du 12 Gramm filterfein gemahlenen Kaffee. Am besten ist der Mahlgrad des Kaffees etwa so wie bei Speisesalz. Vor der Benutzung solltest Du den Papierfilter in Deinem Handfilter mit heißem Wasser (am besten aus dem Wasserkocher) ausspülen. Hierdurch bringst Du den Filter auf eine gute Temperatur und beseitigst eventuellen Papiergeschmack.
Tipps für die Zubereitung
Achte auf eine Wassertemperatur von etwa 90 Grad. Um diese Temperatur zu erreichen, solltest Du das Wasser nach dem Aufkochen etwas abkühlen lassen. Warum? Wenn das Wasser zu heiß ist, verbrennen feine Kaffeepartikel mit der Folge, dass der Kaffee einen bitteren Geschmack annimmt. Durch den Einsatz eines Papierfilters erhältst Du einen sehr klaren Kaffeegeschmack, denn eventuell feiner Kaffeesatz und ein Großteil der Kaffeeöle werden durch den Filter zurückgehalten.
2. Zubereitung mit der Filterkaffeemaschine
Hinsichtlich des Funktionsprinzips sind sich Handfilter und Filterkaffeemaschine sehr ähnlich. Der Unterschied ist jedoch, dass Du das Wasser bei einer Filterkaffeemaschine nicht per Hand über den Kaffee gießen musst, sondern die Filterkaffeemaschine einen stetig leichten Wasserfluss gewährleistet.
Auch wenn Kaffeevollautomaten für viele Menschen heute als das Nonplusultra im Bereich der Kaffeezubereitung zählen, sind Filterkaffeemaschinen keineswegs „out“, auch wenn sie unter einem angestaubten und qualitativ minderwertigen Image zu leiden haben. Die Zubereitung von Kaffee mithilfe einer Filterkaffeemaschine ist nach wie vor eine Möglichkeit, um guten und soliden Kaffee herzustellen.
So gelingt die Zubereitung mit einer Filterkaffeemaschine
Ähnlich wie beim Handfilter sollte der Mahlgrad auch bei einer Filterkaffeemaschine ungefähr so fein wie Speisesalz sein. Da bei einer Filterkaffeemaschine die Kontaktzeit mit dem Wasser jedoch länger andauert und das Kaffeemehl hierdurch stärker extrahiert wird, kann der Mahlgrad des Kaffees etwas gröber als beim Handfilter ausfallen.
Tipps für die Zubereitung
Auch bei einer Filterkaffeemaschine sind 12 Gramm Kaffee auf eine Tasse Wasser (200ml) ein guter Richtwert. Sollte der Kaffee für Dich zu bitter oder stark sein, kannst Du ihn etwas gröber mahlen und weniger Kaffeepulver verwenden.Schmeckt der Kaffee zu sauer oder zu flach, probiere es mit einem feineren Mahlgrad und mehr Kaffeepulver. Um Dich dem perfekten Kaffeegeschmack anzunähern, solltest Du bei Deinen Versuchen immer nur mit einem Parameter experimentieren. Somit kannst Du am besten erkennen, welche Auswirkungen Deine Veränderungen auf den Geschmack des Kaffees haben.
Achte bei Deiner Filterkaffeemaschine darauf, dass die Maschine stets sauber ist und vergiss beim Reinigen auch die Innenseite nicht. Durch Kaffeefette und Kaffeeöle, die sich unweigerlich in der Maschine absetzen, wird jedes angenehme Kaffeearoma zerstört.
3. Zubereitung mit der French Press
Vielleicht denkst Du bei dem Begriff „French Press“ an französischen Kaffee. Dies ist jedoch nicht ganz korrekt, wohl aber stammt diese Möglichkeit der Kaffeezubereitung aus dem Frankreich des 18. Jahrhunderts. Diese Zubereitungsart ist vergleichsweise simpel. Die Rolle des Filters übernimmt hierbei ein Metallsieb. Dieses wird durch das Wasser gedrückt, das mit Kaffeepulver versetzt ist. Bei dieser Methode wird also kein Filterpapier verwendet. Aus diesem Grund können deutlich mehr Kaffeeöle und Kaffeefette in den fertigen Kaffee übergehen. Hierdurch kommt es zu einem besonders kräftigen und vollen Geschmack des Kaffees.
So gelingt die Zubereitung mit einer French Press
Das Kaffeemehl muss bei der Zubereitung mit einer French Press deutlich gröber (etwa so wie Gries) gemahlen werden als bei anderen Methoden der Kaffeezubereitung. Warum? In der French Press sollte die Gesamtziehdauer etwa vier bis fünf Minuten sein. Wenn Du feines Kaffeemehl verwendest, werden die einzelnen Partikel des Kaffees stärker extrahiert, was zu einem bitteren Geschmack führt.
Tipps für die Zubereitung
Du mahlst etwa 60 Gramm Kaffee auf 1 Liter Wasser möglichst grob. Im Anschluss spülst Du die French Press mit heißem Wasser aus. Anschließend gibst Du den Kaffee in eine Kanne und gießt etwa 150 ml Wasser auf. Das Wasser hat idealerweise eine Temperatur von mehr als 90 Grad – 92 oder 93 Grad sind perfekt. Nach dem Kochen kannst Du das Wasser also noch einen Moment abkühlen lassen. Das restliche Wasser füllst Du nach einer Ziehzeit von einer halben Minute in die French Press und lässt das Ganze noch mal etwa vier Minuten lang ziehen.
Danach schöpfe mit einem großen Löffel die Kaffeepulver- und Schaumschicht auf der Oberfläche ab, setz den Stempel auf und drück vorsichtig und langsam (!) den Kaffeesatz auf den Boden. Lass es danach etwas ruhen und gieße es dann frisch in Deine Kaffeetasse ein.
Wenn Du keine Fehler bei der Zubereitung machst, schmeckt Kaffee aus einer French Press besonders intensiv und authentisch. Auch ist die Methode der Kaffeezubereitung recht einfach, sodass Du ohne Probleme größere Mengen an Kaffee zubereiten kannst.
Wenn der Kaffee aus der French Press nicht schmeckt
Ein falscher Mahlgrad des Kaffees ist der häufigste Grund, warum Dir Kaffee aus der French Press vielleicht nicht schmeckt. Nutze daher kein vorgemahlenes Pulver, sondern mahle selbst. Sollte der Kaffee aus der French Press für Dich zu bitter schmecken, kann dies drei verschiedene Ursachen haben:
- eine zu lange Ziehzeit,
- zu heißes Wasser,
- ein zu feiner Mahlgrad.
…mit der Nummer 4: „Zubereitung mit der Aero Press“, geht es nach dem Interview weiter
Interview mit Holger Schubert vom Kaffeehaus Lübeck
Mitinhaber vom Kaffeehaus Holger Schubert
Interview mit Holger Schubert, Mitinhaber des Kaffeehauses in der Hüxstraße. Holger ist es wichtig, dass sich Kunden im Kaffeehaus wohlfühlen. Einen HotSpot sucht ein Gast hier vergebens. Was anfangs etwas befremdlich wirkt, ist ein tolles Konzept – ohne WLAN kommen die Gäste untereinander ins Gespräch und entschleunigen und entspannen gleichzeitig beim Kaffeetrinken.
Video vom Interview mit Holger Schubert aus dem Kaffeehaus Lübeck
Da es im Geschäft nebenan etwas zu laut war, sind wir in einen anderen Bereich des Kaffeehauses gegangen, der an dem Tag nicht geöffnet hatte – so hatten wir genügend Zeit und Ruhe uns zu unterhalten.
4. Zubereitung mit der Aero Press
Die Aero Press ist eine vergleichsweise neue Art, um Kaffee zuzubereiten. Es handelt sich bei der Aero Press gewissermaßen um eine Kombination aus Filterkaffee und French Press. Der Kaffee zieht im Vergleich zum Handfilter jedoch etwas länger – zwischen ein und zwei Minuten – und wird anschließend mit einem Stempel durch ein Filterpapier gepresst. Im Gegensatz zur French Press kommt also ein Filterpapier zum Einsatz, mit dem viele Kaffeefette und Kaffeeöle herausgefiltert werden. Mit einer Aero Press erhältst Du sehr feinen und klaren Kaffee, mit dem Du die individuellen Eigenheiten der jeweiligen Kaffeesorte sehr gut herausschmecken kannst.
So gelingt die Zubereitung mit einer Aero Press
Die Bedienung der Aero Press ist recht einfach. Mahle den Kaffee etwas gröber als bei Filterkaffee. Gib nun 15 Gramm in die Aero Press und lass es nach kurzem Umrühren etwa 1 Minute lang ziehen. Rühre dann nochmals um, presse durch den Filter und fertig ist der Kaffeegenuss. Du siehst also, die Zubereitung von Kaffee mithilfe einer Aero Press geht sehr schnell und wunderbar leicht von der Hand.
5. Zubereitung mit dem Herdkännchen
Ein Herdkännchen ist in italienischen Haushalten der Klassiker für die Zubereitung von Kaffee. Oftmals spricht man davon, in einem Herdkännchen einen Espresso zuzubereiten. Dies ist streng genommen jedoch nicht ganz korrekt. Das Getränk, das in einem Herdkännchen gebrüht wird, ist eher als Mokka zu bezeichnen. Am besten aus einem Herdkännchen schmecken Espresso-Röstungen und besonders dunkel gerösteter Kaffee.
So gelingt die Zubereitung mit einem Herdkännchen
Der Mahlgrad für die Zubereitung von Kaffee in einem Herdkännchen sollte etwas gröber als bei Espresso sein. Das geschmacklich beste Ergebnis kannst Du übrigens erzielen, wenn Du bereits heißes Wasser in das Herdkännchen füllst und nur noch die letzten Grade zum Kochen bringst. Der Kaffee verbrennt in diesem Fall nicht so leicht, weil das gesamte Kännchen nicht so heiß wird.
Extratipp: Du kannst Kaffee aus dem Herdkännchen mit heißem Wasser verlängern. Auf diese Weise kannst Du schnell und einfach eine extragroße Tasse Kaffee zubereiten, die wunderbar schmeckt.
6. Zubereitung mit dem Cold Brew Verfahren
Kalter und abgestandener Kaffee ist nun wirklich kein Gaumenschmaus. Dieser ist mit Cold Brew aber nicht gemeint. Beim Cold Brew werden die Bitterstoffe nicht aus dem Pulver herausgekocht – im Gegensatz zu heißgekochtem und anschließend abgekühltem Kaffee. Beim Cold Brew Verfahren kannst Du Dich über einen milden und angenehm frischen Kaffee freuen.
Achtung: Cold Brew ist nichts für Ungeduldige
Wenn Du nur schnell mal eben eine Tasse Kaffee zwischendurch trinken möchtest, dann ist das Cold Brew Verfahren nichts für Dich. Einer der Hauptbestandteile, die Du hierfür brauchst, ist Geduld, denn etwa zwölf Stunden Zeit braucht es, um einen Cold Brew Koffeinkick tanken zu können.
So gelingt die Zubereitung mit dem Cold Brew Verfahren
Zunächst mahlst Du Deinen Kaffee, der beim Cold Brew durchaus recht grob sein kann. Anschließend füllst Du das Kaffeepulver in einen Behälter. Nun rührst Du einmal gut um und deckst den Behälter mit Frischhaltefolie ab. Der Kaffee benötigt jetzt etwa zehn bis zwölf Stunden, um vor sich hin zu „brühen“. Nachdem Du also einen halben Tag gewartet hast, nimmst Du den Filter zur Hand und löst den kaltgebrühten Kaffee von seinen Pulverresten. Nun hast Du eine Art Kaffeekonzentrat, das Du mit kaltem Wasser auffüllen bzw. strecken kannst.
Mehr als „kalter Kaffee“
Zwar verlangt Dir die Kaffeezubereitung mit dem Cold Brew Verfahren sehr viel Geduld ab, jedoch gibt es an heißen Tagen im Sommer kaum eine bessere Möglichkeit, um sich einen kühlenden Koffeinkick zu gönnen. Übrigens bildet Cold Brew eine ideale Grundlage für Eiskaffee. Auf diese Weise kann der kalte Kaffee auch als Dessert-Variante punkten.
7. Zubereitung mit einem Kaffeevollautomaten
An der Zubereitung von Kaffee mit einem Kaffeevollautomaten scheiden sich die Geister der Kaffeefreunde. Möchtest Du gerne die Zubereitungsarten variieren und Dich nicht lange mit dem Zubereiten Deines Kaffees aufhalten, bist Du mit einem Kaffeevollautomaten sicherlich gut beraten. Er nimmt Dir nicht nur viel Arbeit ab, sondern kann Dir auch den passenden Kaffee zu jeder Tages-, Jahres- und Uhrzeit liefern. Du solltest dabei aber wissen, dass auch ein Kaffeevollautomat regelmäßige Wartung und Pflege benötigt.
So gelingt die Zubereitung mit einem Kaffeevollautomaten
Beim Kaffeevollautomaten brauchst Du recht wenige Zutaten. Frischer Espresso und Wasser reichen vollkommen aus. Du musst Dich nicht darum kümmern, den Kaffee zu mahlen, denn die Kaffeemaschine übernimmt dies gleich mit. Zudem hast Du bei einem hochwertigen Kaffeevollautomaten unzählige Einstellmöglichkeiten, begonnen beim Mahlgrad über die Temperatur, die Milchmenge und die Menge an Wasser. Du kannst also ganze Stunden oder Tage damit verbringen, mit Deinem Kaffeevollautomaten zu experimentieren.
Frischer Kaffee auf Knopfdruck
Für einen Koffeinkick musst Du also nur etwas Wasser in den Tank und Bohnenkaffee in den Behälter geben. Nun ist die Maschine bereits startklar und ein Knopfdruck reicht für ein leckeres Heißgetränk. Sollten noch Wasser und Bohnen von der vorherigen Benutzung in der Maschine sein, genügt sogar allein ein Druck auf den jeweiligen Knopf. Ob es Dir nun nach einem Espresso oder Latte Macchiato ist, kannst Du ganz nach Deinen Wünschen und Deiner Tagesverfassung entscheiden. Ein Kaffeevollautomat ist nicht nur ein Spielzeug für Erwachsene, sondern steht Dir jederzeit zu Diensten.
Ein Kaffeevollautomat für Kaffee-Puristen?
Wie auch immer Du zum Thema Kaffeevollautomaten stehst: Ein Kaffeevollautomat ist in erster Linie unheimlich praktisch, denn er konzentriert sich im Grunde auf das Wesentliche: Kaffeebohnen mahlen und diese frisch zubereiten. Echte Kaffeeliebhaber dürften sich aber für die Zubereitung ihres Kaffees für eine der anderen Zubereitungsarten entscheiden, denn nicht jeder Kaffeevollautomat liefert auch wirklich guten und leckeren Kaffee.
Fazit: Hoffentlich bist Du nach dem Lesen dieses Artikels nun nicht erschlagen vor lauter Informationen. Keine Sorge, es hängt ganz alleine von Dir ab, welche Zubereitungsmethode am Ende Dein Favorit wird. Wir empfehlen Dir jedoch, die verschiedenen Möglichkeiten, Kaffee zuzubereiten, für Dich auszuprobieren. Mach Dir dabei aber keinen Stress, denn Kaffee sollte letztlich immer Wellness für Deinen Gaumen sein, ganz gleich, ob Du ihn morgens, mittags oder am Abend genießen möchtest.
Wir wünschen Dir nun viel Spaß bei Deiner Entdeckungsreise durch die verschiedenen Zubereitungsmöglichkeiten des „schwarzen Goldes“.
Interview mit Holger Schubert vom Kaffeehaus Lübeck
André: So, dann. Ich hoffe die Stimme versagt mir jetzt nicht total aber egal. So, hallo zusammen! Heute bin ich im Kaufhaus in der Hüxstraße 35 bei Holger Schubert, ist der oder?
Holger: Genau, Schubert ist richtig.
André: …zu Gast. Holger habe ich vor einigen Wochen über das Kontaktformular der Homepage angeschrieben, als ich auf der Suche nach einigen Referenzkunden war. Da Holger freundlich und schnell antwortete bin ich heute hier. So, ja dann erstmal: Hallo Holger.
Holger: Moin Moin.
André: Kleinen Augenblick hat das gedauert, aber die Servicekraft ist jetzt da und du hast ein bisschen Zeit.
Holger: Genau, wie das manchmal in der Gastronomie ist.
André: Ja, kein Ding, also der Laden brummte. Es war schwierig eben halt Bilder zu machen, müssen wir nachher noch einmal gucken, so dass man auch mal ein paar Impressionen vom Laden mitbekommt. Mit Personen ist das immer so ein bisschen schwierig, wegen den Persönlichkeitsrechten und so weiter. (Holger: Ja, klar.) Deswegen müsste ich jeden fragen: „Hier, darf ich dich mit veröffentlichen?“ Deswegen, ja, musste ich ein bisschen verhalten knipsen. Bevor ich anfange die Fragen des Kaffeehaus zu stellen, stelle ich mal kurz vor: alter Beruf. Was hast du gelernt, wie bist du zum Kaffeehaus gekommen?
Holger: Jo, ja mein Name ist Holger Schubert, geboren bin ich in Nordrhein-Westfalen. Wir sind ziemlich früh hoch gezogen. Fühle mich also voll und ganz als Küstenjungen und Hanseljad, als Lübscher Jung. Ja, ich habe meine Ausbildung gemacht im Miera auch hier in der Hüxstraße, als Restaurantfachmann. Insgesamt habe ich dort fünf Jahre gearbeitet, danach habe ich so ein bisschen herumgejobbt und bin dann irgendwie zum Kaffeehaus gekommen. Früher hieß es noch Abessa. Eigentlich wollte ich ins Ausland, dachte mir, da mich Kaffee auch interessiert hat, arbeite ich noch einmal ein Jahr im Abessa. Ehemals Abessa, heute Kaffeehaus. Und habe dann aber so Feuer gefangen als ich mein erstes Herz in den Cappuccinos gegossen habe, dass ich Feuer und Flamme mit dem Thema war und mich dann weiter habe schulen lassen in der Berlin School of Coffee, in Berlin, in London, etc. pp.
Und ja bei Kaffee ist ja auch immer viel learning by doing, also habe mir auch viel selber beigebracht mit dem Rösten. Das ist ja leider kein Lehrberuf, sondern man muss sich viel selber beibringen. Und dann bin ich beim Kaffee hängen geblieben, habe der Katarina den Rücken hier gestärkt. Früher war noch die Frau Kriese hier und die Katarina Boye haben das zusammen gemacht. Die Wege haben sich dann getrennt aus persönlichen Gründen und ich bin dann mit eingestiegen. Und dann haben wir die Bistroseite mit dazu genommen, wo wir uns jetzt hier gerade befinden, die zweite Seite. Und jetzt sogar noch weiter ausgebaut mit einer kleinen Garage. Genau, so fing das alles an. Also, ich bin hier so reingerutscht eigentlich, eher gesagt. Kann man so sagen.
André: Das heißt Inhaber bist jetzt du und die Katarina Boye?
Holger: Genau, Katarina Boye ist hier Hauseigentümerin und wir beide sind zusammen Geschäftspartner in der GmbH.
André: Wie viele arbeiten hier insgesamt? Sind wahrscheinlich auch Halbtagskräfte und so weiter dabei?
Holger: Ja, genau. Wir haben ein paar Festangestellte. Wir haben aber auch natürlich viele Studenten und Schüler. Insgesamt kommen wir so auf 17 Leute.
André: Ja, ich habe vorhin einmal kurz angesprochen: Quadratmeter ungefähr schätzen: das sind ja doch hier unten die beiden Räume hier, drüben, Garage. Und du sagtest Schokoladenmanufaktur hinten noch?
Holger: Genau, da haben wir noch eine Schokoladenmanufaktur, wo wir auch die Kurse geben. Die Pralinen- und Schokoladenkurse. Wir haben noch einmal ein kleines Büro mit einer kleinen Küche, wo ich dann die herzhaften Quiches und solche Sachen zubereite. Also, ich denke mal insgesamt mit beiden Etagen, Nutzfläche mit Garage kommen wir so auf 250 Quadratmeter schon.
André: Wie viele Kunden kriegt ihr hier unter?
Holger: Also, Frühstück sind wir immer, wie du gerade auch schon gesehen hast, immer ganz gut ausgebucht. Da kriegen wir so um die 70 Leute rein. Je nachdem wie das Wetter ist. Wenn jetzt natürlich Sonne scheint, dann kriegen wir draußen auch noch einmal 25 bis 30 Leute locker hin. Samstags ist die Straße gesperrt, da kriegen wir draußen sogar 50 Leute hin. Das kommt immer wetterabhängig, aber jetzt mal vom schlechten Wetter abgesehen, rein in den Räumlichkeiten kriegen wir 70 Leute runter.
André: Ist das mit Reservierung oder wie?
Holger: Nein, Reservierung nehmen wir leider gar nicht an. Wir hatten das am Anfang versucht, das hat leider nicht so gut funktioniert. Die Leute kommen eine halbe Stunde später oder 20 Minuten. Was im Restaurant, wo man pro Nase mal schnell 80 Euro lässt bestimmt ok ist. Aber da wir hier Kaffee, Kuchen, kein Champagner und Kaviar verkaufen, müssen wir halt auch gucken, dass wir die Tische bestmöglich besetzt kriegen und 20 Minuten zu spät kommen ist halt einmal Kaffee, Kuchen schon wieder für eine andere. Also, bei größeren Gruppen machen wir natürlich Ausnahmen. Bei so spontan zehn, zwölf, zwanzig Leute kriegen wir natürlich nicht immer unter. Aber so ab sechs, sieben Leute fangen wir dann auch an zu reservieren. Genau.
André: Ich habe das nur am Rande jetzt mitbekommen mit der Idee, das heißt: Die Idee hier gab es schon vorher und du bist dann mit eingestiegen oder wie?
Holger: Ja, also es war zuerst die Kaffeeseite nur. Also, die rechte Seite, wenn man vor dem Haus steht und das hieß Abessa und das hat die Kerstin Kriese und Frau Boye zusammen gemacht. Daraufhin bin ich eingestiegen, hatte auch viel Freiraum bekommen und habe ziemlich viel verändert. Sei es im Service als auch im Einkauf, es wurde immer mehr und es wurde der einen Dame dann auch zu viel, so dass sie gesagt hat: „Gut, dann ich habe auch noch Kinder und alles zu Hause, dann ziehe ich mich hier raus.“ War natürlich meine Chance. Hat auch nicht lange gedauert, dann hat Katarina mich auch gleich gefragt: „Mensch, wie sieht es aus? Willst du die Anteile dann übernehmen und wir machen das zusammen? Kannst du dir das vorstellen? Ich kann mir das mit dir vorstellen.“ Ich konnte mir das mit Katarina vorstellen, das ist wie so eine zweite Mama hier für mich in Lübeck. Und das funktioniert super. (André: Super Chance.) Ja, genau das ja. Super Chance, genau.
André: Und das nachher wurde dann umfirmiert und das dann Kaffeehaus genannt oder?
Holger: Ganz, genau, weil aufgrund dessen, dass sich die Wege halt von den Beiden getrennt haben musste auch der Name umgeändert werden, die neue GmbH gegründet werden, etc. pp. und so kam es dann zum Kaffeehaus. Weil die Frau Krise noch einmal sich einen kleinen Laden mit dem Namen vorstellen konnte. Und dann haben wir gesagt: „Gut, nimmst du den Namen mit und wir machen was Neues. Wir bauen einen neuen Namen auf.“
André: Das Kaffeehaus, wie lange gibt es das jetzt schon?
Holger: Das sind jetzt drei Jahre. Drei Jahre schon, ja.
André: Ok, kannst du mir mal ein bisschen etwas zu dem Konzept hier sagen? Ich denke mal, das ist ja im Laufe der Zeit gewachsen. Du sagtest rechts wurde mit angefangen. Dann die Linke Seite jetzt, die Garage jetzt mit und so weiter. Ist das aus deinen Ideen erwachsen oder wie?
Holger: Ja, nicht nur von mir alleine. Das liegt mit an Katarina, die ist natürlich auch mit dafür zuständig, dass wir hier so expandiert sind. Oder weiter expandieren möchten. Ja, also wichtig ist halt, jetzt mal ganz von der Qualität her, ist einfach Freundlichkeit. Das steht ganz weit oben. Das geht leider immer mehr verloren, der Service in den vielen Gastronomien. Das ist hier Schwerpunkt Nummer eins und dass sich halt alle wohl fühlen. Ich habe natürlich auch schon vorher woanders gearbeitet, habe auch viel mitbekommen wie es nicht funktioniert. Oder was man unbedingt ändern muss. Und dass wir hier eine gute Teamstimmung haben, was ich sich halt natürlich auch auf den Gast überschwappt, das ist mir hier am wichtigsten. Also, bevor hier jemand anfängt zu arbeiten kriegt er erstmal einen Cappuccino in die Hand gedrückt und wird erst einmal gefragt: „Wie war dein Tag?“
Und dann versuchen wir zusammen die Leute irgendwie zu engagieren und natürlich auch fair zu bezahlen. Da kommt natürlich auch viel Engagement her und das das schwappt dann auch schnell hier auf die Gäste über. Diese lockere Art die wir hier haben und diese lässige Art, wie wir auch untereinander umgehen. Wir sind ein junges Team. Das ist auf jeden Fall schon einmal Punkt eins. Dann natürlich die Qualität, wir arbeiten regional zusammen mit den Leuten von den kleinen Höfen. Ob das Brot aus Cismar. Hofklostersee aus Cismar kommt, vom Demeterhof. Den Aufschnitt kriegen wir von der Vorwerker Diakonie die auch zwischendurch mal reinschauen und sich vorstellen können. Und Obst, Gemüse jetzt zum Beispiel die Kürbisse kommen aus dem eigenen Garten und Pflaumen und Äpfel. Da gibt es kein besseres Qualitätszeichen als aus dem eigenen Garten finde ich immer.
Und da haben wir einen 600 Quadratmeter Garten noch hier zum Kaffeehaus haben an der Wakenitz, wo wir halt solche Sachen anbauen, versuchen wir dann auch die Quiche zum Beispiel wöchentlich so zu gestalten, dass es halt das gibt was da ist und was gerade geerntet wurde. Daraus wird dann die Quiche gemacht. Und das wissen auch die Leute hier sehr wert zu schätzen. Wir versuchen halt auch so viel zu produzieren, dass wir auch nichts wegwerfen. Da sind wir keine Freunde von. Wir sagen dann lieber um 15/14 Uhr: „Quiche ist aus. Heute war mehr los als gedacht.“ Aber besser als die zwei Quiches dann noch zu machen und dann die anderen sechs weg zu schmeißen. Da sagen wir lieber: „Nein, pass auf wir arbeiten hier wirtschaftlich, nachhaltig und transparent halt auch.“ Und das zieht sich halt von vorne bis hinten durch. Von der Schokolade über den Kaffee bis hin zum Kuchen, versuchen wir halt dieses Konzept durchzuziehen.
André: Kannst du ein bisschen etwas dazu sagen? Also, ich hatte jetzt bei euch auf der Homepage selber, hatte ich gelesen: Kaffeebistro, Rösterei und Spezialitäten. Und auf der Fanpage steht Schokolade, Wein und so weiter. Das heißt: Habt ihr noch irgendwie nach dem Frühstück selbst warme Küche oder so was ihr anbietet oder?
Holger: Genau, also wir haben da immer wechselnde Quiches jede Woche. Haben wir immer wechselnde Quiche, zweierlei. Eine mit Fleisch und eine vegetarisch. Dann im Winter kommt immer noch eine Suppe mit dazu. Im Sommer sind das zum Beispiel Blätterteigtaschen oder herzhaft gefüllte Brioches. Aber das verändert sich auch stetig. Also, da gibt es auch mal herzhafte Cake-Pops mit Schinken und Käse zum Beispiel. Also, das wechseln wir eigentlich immer. Quiche ist so ein Klassiker, den haben wir immer mit so einem kleinen Salat, den wir anbieten. Und dann kommt mal ein Salat rein, mal eine Suppe.
Je nachdem wie das Wetter halt ist. Aber es sind jetzt keine drei Gänge Menüs. Es sind halt kleine Sachen, um durch den Tag zu kommen. Oder kleine Begleiter für den Wein oder Gin Tonic. Für einen kleinen Preis. Also, von 4,90€ geht das los für eine Quiche mit Salat und das geht nicht über 6,90€. Also, dann ist man mit einem Getränk bei einem Zehner dabei und das ist für jeden immer noch in der Mittagspause oder zum Feierabend hin noch leicht erschwinglich.
André: Die aktuellen Sachen habt ihr die irgendwo ausgeschrieben? Auf eurer Fanpage oder so etwas? Oder weißt du?
Holger: Ja, im Moment wir schreiben es an den Tafeln, die wir natürlich draußen vor dem Kaffeehaus stehen haben und im Kaffeehaus. Und jetzt fangen wir auch wieder damit an bei Facebook das wöchentlich zu posten. Wir sind da gerade in der Umstrukturierung. Es wird einen YouTube Channel geben, Twitter-Account, etc. und da wird das dann wöchentlich immer aktualisiert und gibt es auch so immer neue Infos. Da sind wir gerade am Umbauen.
André: Betreust du das oder habt ihr da jemanden?
Holger: Da haben wir jemanden, der das betreut, ja. Social Media ist mega wichtig, wie wir in den letzten Jahren gemerkt haben, wo wir ein bisschen eingeschlafen sind. Und es braucht halt viel Zeit und wichtig ist halt, dass man es dauerhaft macht und nicht einmal in der Woche dreimal was postet und dann wieder einen Monat nichts. Sondern dauerhaft wird dann jemand zuständig sein, der eine halbe Stunde nur damit beschäftigt ist am Tag. Der den Blog dann schreibt, etc.
André: Hier auf der Homepage steht auch backen. Ihr backt selber oder kriegt die Teiglinge?
Holger: Nein, nein wir backen das alles selber. Wir haben eine Konditorin. Die haben wir jetzt gerade neu, die kommt aus Kolumbien, hat in Madrid gelernt. Auf der Le Cordon Bleu Schule, das ist so die beste Schule in der Gastronomie. Also, da kommen die ganzen Sterneköche raus. Da sind wir ganz stolz, dass sie jetzt hier seit zwei Wochen bei uns ist und die backt alles selber. Also, von der Hefeschnecke über das Mandelhörnchen über die Kuchen, es wird alles selber gebacken.
André: Brötchen auch oder?
Holger: Nein, die Brötchen und die Croissants die beziehen wir noch von einem hochwertigen Lieferanten dazu. Von einem kleinen, hochwertigen Lieferanten, weil Croissants selber backen macht erst wirklich Sinn, wenn wir hundert Stück am Tag verkaufen. Weil das ist eine riesen Arbeit und da bräuchte ich dann auch noch einmal wieder extra jemanden. Und so weit sind wir noch nicht, dass wir hundert Croissants am Tag durchknallen.
André: Ist das denn auch Regionalbelieferung oder? Für Brötchen und Croissants und so weiter oder?
Holger: Jein. Also, bei den Croissants, das sind französische Croissants. Also, sprich die werden auch in Frankreich hergestellt. Die Brötchen sind allerdings auch regional.
André: Bei Kaffeebohnen kenne ich das so Fair Trade, dass dann irgendwie gesorgt wird, dass die Kaffeebauern fair bezahlt werden und so weiter. Wie ist das bei euch?
Holger: Ja, also wir legen genug-. Ich habe mich sehr, sehr viel damit beschäftigt mit diesen ganzen Siegeln. Irgendwie Europäer, gerade auch wir Deutsche sind sehr, sehr Siegel orientiert. Wissen aber oft gar nicht was da hinter diesen pompösen Siegeln dahinter steckt. (André: Ja, das finde ich fraglich.) Und es macht in vielen Sachen wirklich keinen Sinn, auf solche Siegel zu vertrauen. Also, wenn man jetzt hier in Deutschland einkaufen geht, wenn ich mit meiner Freundin am Sonntag ein Hühnchen mache, dann gucken wir auch, dass wir wissen, dass das Hühnchen auch einmal die Luft und die Sonne gesehen hat. Und vielleicht sogar den Bauer kennt, das macht schon Sinn. Allerdings in den Ländern, wo Kaffee, Kakao, Tee herkommt, sprich die Entwicklungsländer steckt noch sehr die Mafia sage ich immer dahinter. Das sind dann halt die Börse und so weiter.
Zum Beispiel beim Fair Trade, circa 20 Prozent muss Fair Trade drin sein und dann darf der Kaffee Fair Trade heißen. Das ist alles noch nicht ausgereift diese Fair Trade Sache. Es wird jetzt bald ein neues-. Oder die ganzen anderen Siegel. Das geht natürlich in die richtige Richtung, allerdings wie gesagt, wenn da 20 Prozent nur drin ist, warum darf man den ganzen Kaffee dann so schimpfen? Und viele Sachen wurden dann glaube ich auch nicht ganz durchdacht bei dem was die damit durchsetzen wollen, mit diesem Fair Trade. Würde jetzt aber glaube ich den Rahmen sprengen, das alles durchzugehen. Wir versuchen einen direkten Draht zu unseren Bauern zu haben. Mit einem kleinen Rohkaffeelieferanten aus Bremen, Gölecke und Rotwurst. Kann man auch gerne mal auf die Seite gehen. Und die haben seit zehn Jahren dreißig Agrarökonomen in den Ländern und jetzt werden.
In ein paar Monaten wird jetzt ein neues Siegel rauskommen. Darf ich leider noch nicht mehr mit sagen, das wird auch im Fernsehen groß raus kommen und so weiter. Deswegegen möchte ich noch nichts dazu sagen. Allerdings werden die auch in drei Monaten zu uns kommen und das Siegel hier vorstellen. Und dann kann man wirklich auf unserer Homepage direkt mit den Bauern Kontakt aufnehmen, per mail. Weil aufgrund dessen, dass man denen einfach diese 50 Cent die man bei diesem anderen Siegel auch mehr zahlt, die aber nicht ankommen, sondern auf der Strecke hängen bleiben, komme dort wirklich an. Und was man mit diesen 50 Cent bewirken kann, ist echt fantastisch. Also, die haben fließend Wasser, jeder einen Brunnen vor dem Haus. Die haben ein sicheres Dach über dem Kopf und eine Station von dem ganzen Dorf, wo sie wirklich auch einen Computer haben und sich beschäftigen können und auch weiterbilden können mit dem Internet.
Oder Tipps und Tricks was die Ernte und so etwas angeht. Und das gibt es durchgehend. Sind halt wirklich in jedem Land so um die zwei, drei Agrarökonomen die sich darum kümmern den Bauern auch zu helfen. Wie sie produktiver arbeiten können, schneller, wie man mehr aus dem Kaffee rausholen kann. Und auch wirtschaftlicher für sie. Also, wie es mehr Sinn macht.
André: Schokolade hatte ich gesehen, da stellt ihr ja auch diverse Sachen her. Da, woher bezieht ihr da die Rohmasse?
Holger: Da haben wir mehrere Lieferanten wo wir die Rohmasse-, wir wechseln da auch immer. Katarina kümmert sich mehr um den Schokoladen-, Pralinenteil. Die stellt die Schokoladen und Pralinen her. Da gibt es aber mehrere Lieferanten. Unter anderem KonfiExpress gibt es und kleine französische Lieferanten. Da versuchen wir aber auch wieder auf Fair Beans zurück zu kommen. Sprich auf fair gehandelte Bohnen. Also, nicht Fair Trade, sondern einfach fair gehandelt. Das ist halt doch noch einmal Unterschied. Und das wir halt auch einen direkten Draht haben und Katarina macht da auch jährlich dann eine Reise, wo sie wirklich mit unseren Lieferanten dort auch die Bauern besuchen kann. Und wir können die auch per Mail anschreiben, weil es dort diese Möglichkeiten gibt, dass sie sich wirklich mit uns kommunizieren können.
André: Das macht dann auch die Dame die jetzt anfängt oder habt ihr dafür einen eigenen Chocolatier?
Holger: Genau, die Dame wird es auch machen die neu gekommen die Katalina. Im Moment macht es Frau Boye, also meine Geschäftspartnerin Katarina, die sich um die Pralinen, Schokoladen kümmert. Allerdings die Kurse und so die wird in Zukunft dann die Katalina machen, die neue Dame.
André: Die Küche, ihr habt hier vorne eine Küche, du sagtest hinten habt ihr noch einmal mehr Fläche?
Holger: Zwei Küchen. Ja, wir haben noch einmal eine Pralinen-Schokoladenmanufaktur. Das ist halt ein gekühlter Raum, wo nur die Pralinen und Schokoladen her gefertigt werden. Und wo sich unser Einzelhandel und so ein bisschen das Back-Office befindet. Also, die Plätzchen und Kekse, die wir alle selber machen, die packen wir halt dann auch da hinten abgepackt und lagern sie dort. Und dann haben wir noch einmal eine kleine Küche, eine kleine Wohnung. Was getrennt ist mit einem Raum, wo halt halb Büro ist und halb noch einmal meine kleine
Küche wo ich die Quiches, Suppen und sonstige Sachen herstelle.
André: Zum Frühstück jetzt selber: Ich kann mir da verschieden Gerichte aussuchen oder ihr bietet was an und der Kunde kann daraus wählen? Oder wie darf ich mir das Frühstück bei euch hier vorstellen?
Holger: Sowohl als auch. Wir haben von montags bis samstags von neun bis zwölf Frühstück. Und am Sonntag haben wir heute mit dem ersten Tag gestartet, mit dem kreativen Sonntag. Von Montag bis Samstag haben wir zusammengestellte Frühstücke, kleine Frühstücke, süße Frühstücke für zwei. Ein großes. Nichtsdestotrotz kann man da dann auch noch einmal Sachen dazu buchen oder sich auch selber ein Frühstück zusammen zu stellen. Also, nur ein Rührei oder ein Croissant dazu oder je nachdem wie man halt lustig ist, kann man sich die Frühstücke selber zusammenstellen.
Die Frühstückskarte sind wir auch immer dabei neu zu kreieren. Dafür haben wir halt diesen kreativen Sonntag, wo wir halt immer neue Sachen, die wir sonst nicht in der Karte haben, anbieten. Um zu gucken wie Rückmeldungen von den Gästen sind und damit wir sagen können: Okay, top oder flop! Die guten Sachen kommen dann in die dauerhafte Karte mit rein und die die nicht so gut ankommen bei unseren Gästen die fliegen halt raus. Sprich, der Gast hier in Lübeck, der Lübecker kann selber seine Frühstückskarte entscheiden für die Zukunft.
André: Ah, okay. Ich habe bei dir oder besser gesagt bei euch auf der Homepage gelesen: Architekturpreis. Das heißt Historie zum Gebäude, ah alles klar.
Holger: Ja, genau direkt hinter uns. Genau, das Haus ist aus dem zwölften Jahrhundert, also wir haben ja auch viel, viel Geschichte. Es ist eigentlich so eine kleine Mischung fast zwischen Kaffeekultur und Museumsbesuch. Auch über uns, wenn man nur mal guckt, haben wir die alten Wandmalereien aus dem zwölften Jahrhundert. Oben haben wir noch den alten Boden, dieser Boden wurde in Neunzigern, wo wir uns jetzt gerade drauf befinden, neu gemacht. Oben haben wir aber noch den Alten, wo man wirklich nicht fegen darf, weil alles zwischen den Rillen verschwindet. Man kann das nur saugen. Dann haben wir die alten Gotlandplatten im Flur, wo wir auch unser Kaffeelager haben. Wo wir immer so um die drei bis vier Tonnen Kaffee gelagert haben. Also, hier ist auch noch viel Geschichte. Der alte Kochofen ist dort hinten noch. Und dafür wurde 1993 der Architekturpreis verliehen.
André: Ok. Habt ihr das drüben auch? Das fällt mir jetzt erst auf.
Holger: Nein, ja drüben da haben wir das auch. Da ist noch ein bisschen mehr und das ist versteckt hinter Platten, weil das wurde nicht aufbereitet. Noch nicht. Vielleicht ist die Mark noch einmal irgendwann dafür über, dass wir die Malereien auch noch mal mehr zeigen können. Im Moment haben wir nur die auf dieser Seite hier und die Gotlandplatten und den Kamin, den alten Kochofen.
André: Ja. Man kann bei euch Events machen wie Hochzeiten oder wenn man eine Party feiern möchte. (Holger: Genau.) Vorlaufzeit?
Holger: Ja, also so je nachdem was man natürlich möchte. Wenn man natürlich mit 80 Leuten hier eine Hochzeit feiern will oder ein Frühstück, dann braucht man natürlich auch länger als eine Woche Vorbereitungszeit oder. Allerdings, im Großen und Ganzen geht das bei uns immer ganz fix. Man kann uns auf alles ansprechen. Ob das ein kleiner Geburtstag ist mit zehn, 15 Leuten, weil wir haben ja auch diese kleine Beletage. Wo man wirklich mit zehn Leuten, zehn, zwölf Leuten die schnell gefüllt kriegt und wo schnell Stimmung aufkommt. Kann man alle separat sich reservieren, sich mieten. Von Frühstück über Gin-Verkostung, Kaffeeverkostung oder mit Pralinen-Schokoladenmanufaktur. Pralinen, Schokoladen herstellen. Das kann man alles irgendwie wild kombinieren, also man muss nicht nur.
Wir hatten auch schon Hochzeiten die wollten halt nicht einfach nur am Tisch sitzen, sondern immer ein bisschen Bewegung. Da hinten hatten sie eine kleine Station wo sie Pralinen gemacht haben. Nächste Station wo man mehrere Kaffees probieren konnte. So dass überall Bewegung drin war und ich sage mal: so eine mitmach-Hochzeit sozusagen. Dass halt die ganze Zeit Bewegung und Stimmung drin war. Also, egal welche Wünsche man in den Kopf hat oder einen in den Kopf schießen kann man uns gerne drauf ansprechen und wir versuchen alles möglich zu machen. Keine Scheu.
André: Am besten dann über das Kontaktformular oder?
Holger: Über das Kontaktformular, persönlich vorbei kommen. Ich bin immer gerne so ein Freund der auch viel persönlich mit beim Cappuccino oder beim Käffchen dann plaudert. Wo man dann da auch durch die Räume gehen kann und zeigen kann was möglich ist. Nichtsdestotrotz, wenn man eine weite Anreise hat kann man natürlich erstmal über das Kontaktformular anschreiben. Dann vielleicht ein Termin für ein persönliches Gespräch klar machen. Oder ansonsten machen wir das auch per Mail oder per Telefon.
André: Ja. Du hattest das gerade schon gesagt: 80 Personen, bis zu 80 Personen habt ihr die Möglichkeit hier unterzubringen?
Holger: Ja, also wir hatten jetzt eine Hochzeit im Sommer da hatten wir hundert Personen sogar. Da waren halt beide Seiten wirklich gemietet plus draußen. Also, da ging dann auch gar nichts mehr. Und hier war überall Bewegung. Sogar den Innenhof hatten wir dann mit dazu gemietet, obwohl wir das eigentlich gar nicht machen. Aber den durften sie dann auch nutzen, weil sie halt auch viele Kiddies haben die dann dort dann Fußball spielen wollten. Und das war schon klasse. Das war auch am Samstag, die Straße war gesperrt. Sprich, auch auf der Straße konnten sich alle frei bewegen und keiner musste aufpassen ob jetzt ein Auto vorbeikommt. Und das war schon eine schöne Veranstaltung. Und wir hatten halt auch draußen Tische aufgebaut, Stehtische und da war schon viel Bewegung in der Hochzeit. War eine schöne Veranstaltung.
André: So, dann. Räumlichkeiten, zu den Plätzen sagtest du gerade was. Ja, Garage haben wir ja einmal vorhin kurz angesprochen, hier gleich. Hier neben gibt es die Garage wo man, hatte ich gesehen, wo Workshops stattfinden. Kaffeeverkostung. Was für Workshops bietet ihr da an?
Holger: Ja, die Garage haben wir jetzt gerade ganz neu. Weil die Aufklärung des Cafés uns auch sehr wichtig ist. Weil wir sind immer leider noch ein bisschen verzogen von der Industrie was die Kaffeearomen angeht bei. Im Weingeschäft gehen wir rein und sagen: Mensch, … was spritziges oder einen schönen Burgunder. Irgendwie so ein bisschen was buttriges, fruchtiges. Aber im Kaffeeladen kommen wir immer noch rein und sagen: Ich möchte einen Kaffee, der nach Kaffee schmeckt. Aber es gibt keinen Kaffeegeschmack. Kaffee kann fruchtig schmecken, floral schmecken, würzig, süßlich. Und da versuchen wir halt auch viel, viel aufzuklären bei den Gästen. Und deswegen haben wir auch die Garage, wo wir Freitag, Samstag auf haben. Wo die Leute reinkommen können. Einfach mal verschiedene Kaffees probieren können. Mit verschiedenen Wasserhärte, mit verschiedene Temperaturen und da ist doch auch einiges möglich. Und da versuchen wir dann über Aufklärung ein bisschen was zu machen.
Na, ich glaube der Hund will hier mit rauf. Das ist nämlich sein-. Na los! Na los Livie! Na los, komm her! Na, los! Hepp! Livie. Nein, will er nicht. Normalerweise sitzt er hier immer morgens, wenn ich aufbraue, sitzt er im Fensterplatz. Ganz königlich. Genau und dort kann man freitags, samstags von 11 bis 18 Uhr vorbei kommen, verschiedene Kaffeemethoden noch einmal ausprobieren. Weil es gibt ja doch so ein paar mehr Zubereitungsmethoden von Handfilter, Frenchpress, Aeropress, Chemax und so weiter und sofort. Jetzt hat er seinen Sprung gemacht. Kann man doch einiges ausprobieren um auch erstmal zu gucken. Nicht die Katze im Sack zu kaufen, sondern ganz genau zu wissen. Ok, Handfilter ist das richtige für mich. Eine Frenchpress. Das kann man dann dort ausprobieren und auch mal die einzelnen Kaffees probieren. Wer dann richtig Feuer gefangen hat und vielleicht sogar eine Siebträgermaschine zu Hause hat oder man sich bei uns eine kaufen möchte, den Service bieten wir auch an.
Da bieten wir dann auch Schulungen zu an, wo man dann genau weiß: Ok, weil eine gute Maschine oder ein guter Kaffee, gute Mühle reicht halt nicht. Es sind doch schon ein paar mehr Faktoren, Parameter die da aufeinander treffen um wirklich ein gutes Produkt in der Tasse zu haben. Sei es die Espressomaschine einzustellen, die Maschine selber einzustellen. Das richtige Schäumen und dann vielleicht sogar mit Latteart weiter zu machen. Ein Herzchen rein zu gießen. Also, da bieten wir verschieden Kurse an. Basic Kurse, fortgeschrittene Kurse. Über ein Tag, über zwei Tage, mit Urkunden, Auszeichnungen oder einfach nur für das private Wissen ohne Auszeichnung. Die sind dann natürlich dann ein bisschen kürzer die Kurse. Da ist halt kein Test mit dabei. Da bieten wir alles. Heute hatten wir zum Beispiel ein zwei Stunden Sensorikkurs, wo man einfach verschiedene Kaffeesorten einfach mal gekappt hat.
Also, sprich probiert, getastet hat. Um einfach mal die Vielfalt auch kennen zu lernen. Weil wie gesagt da wurden wir leider ein bisschen verzogen von der Industrie. Da schmeckt der Kaffee immer gleich. Das geht aber halt nicht, weil-. Doch bei denen geht das schon. Halt mit Zucker und sowas kann man und Aromastoffen was ja erlaubt ist dazuzugeben, ist es bei denen doch möglich, dass der Kaffee immer gleich schmeckt. Aber Kaffee ist halt ein Naturprodukt. Brasilianischer Kaffee schmeckt nicht immer gleich. Der kann von Plantage zu Plantage anders schmecken und jedes Jahr auch wieder anders. Wie beim Wein halt auch, je nachdem wie die Wetterverhältnisse sind verändert sich der Kaffee halt auch einfach. Also, ich vergleiche es immer gerne mit Wein, weil da haben wir uns dann doch schon ein bisschen mehr durch getrunken sage ich mal.
Und beim Kaffee geht es aber auch wieder in die richtige Richtung. Dass die Leute auch wirklich merken: Okay ich setze jetzt wieder viel mehr Wert auf einen schönen Kaffee. Trinke vielleicht eine Tasse weniger. Es geht mir nicht um das Koffein, sondern wirklich um den Geschmack. Oder verbinde das natürlich mit dem Koffein, weil mir geht es morgens natürlich auch um den Koffein, aber natürlich auch um den Geschmack. Also, wenn ich mir jetzt-. Ich könnte jetzt kein-. Ja, ich darf die Namen natürlich nicht sagen. Keinen verbrannten Kaffee von der großen Industrie, könnte ich morgens nicht trinken. Ich kriege das einfach nicht runter. Also, das geht einfach nicht. Egal wieviel Zucker, Milch ich mir da reinkippe, ich kriege es nicht mehr runter.
André: Wie viele Kaffeesorten bietet ihr hier an?
Holger: Wir sind so bei 13 Kaffeesorten und vier bis fünf Espressisorten. (André: Hey, okay.) Ja, doch schon einiges.
André: Was habe ich vorhin getrunken? Wie hieß der?
Holger: Das war aus Kenia, Keniatara ist das. Ein bisschen floraler, Jasmin unten hatte der. Ein bisschen floraler Kaffee.
André: Schmeckte sehr lecker.
Holger: Ja, da geht einiges. Also, der Kaffee, dann nochmal die Zubereitungsmethode. Also, da hat man echt viel Einfluss auch auf den Kaffee wie man den geschmacklich unterstreicht. Und natürlich die Röstung.
André: Aber wenn du jetzt sagst man muss da viel beachten und so weiter. Wenn ich aber morgens sage: Okay, ich brauche morgen schnell meinen Kaffee. Gibt es da irgendwie eine Option, ein Tipp wo du sagst: Kann ich mir trotzdem einen guten Kaffee schnell zubereiten. Oder?
Holger: Ja, na klar. Das ist natürlich so eine French Press. Da ist es natürlich einfacher. Beim Handfilter muss man natürlich immer ein bisschen daneben stehen, weil man schon in zwei, drei Schüben den Kaffee aufgießen muss. Aber viel wichtiger ist natürlich jetzt hier im Norden zum Beispiel das Wasser. Wir haben hier so um die 23 deutschen Härtegrades und bei sechs, sieben deutschen Härtegrades wollen wir liegen. Also, wenn wir da das Wasser einmal durch den Britta-Filter hauen oder durch einen anderen Aktivkohlefilter kriegen wir schon einmal viel Säure damit raus. Da Kaffee ja fast nur aus Wasser besteht ist schon das richtige Wasser wichtig.
Dann, dass das Wasser nicht zu heiß ist, ist auch ein schwieriger Punkt. Weil wenn das Wasser kocht über hundert Grad dann, gerade beim ersten Aufguss dann schmeckt der auch gleich wieder ein bisschen bitterer oder so. Und da hat man halt auch Einfluss drauf. Also, das Wasser einmal abkühlen lassen beim Wasserkocher und dann aufgießen. Und die einfachste Methode ist glaube ich French Press, weil man gießt den halt einmal auf. Lässt den kurz blümen, blumen nennt man das, oder kurz ziehen. Danach kippt man den Rest nach und drückt ihn halt nach drei bis fünf Minuten, je nachdem wie stark man ihn möchte, drückt man ihn runter. Ich muss einmal kurz unterbrechen, die Kollegin ist da hinten gerade. Ja? Ja, Livie ist hier. Hier, er hat ein Interview. Ja.
André: So, magst du noch etwas zu den Preisen sagen? Also, gibt es was wo jetzt unterschiedliche Verpackungen natürlich kann man, kannst du was. Ab welcher Größe kann man bei euch Kaffee mitnehmen und was kostet das?
Holger: Also, wir bieten schon an Größen ab 125 Gramm an und dann in 250, 500, ein Kilo und nach oben hin sind keine Grenzen. Oder wir rösten ja auch für andere Gastronomen oder Cafés. Machen auch spezielle Blends nur für die. Das ist auch alles möglich. Ja, wir bieten bewusst 125 Gramm an, weil viele Leute sich auch nicht trauen gleich ein bisschen mehr zu kaufen, weil sie denken: „Hmm, das kostet ja doch einen Euro mehr als im Supermarkt.“ Und da versuchen sie erst einmal mit kleinen Größen da ranzulocken. Und wenn man ihn einmal getrunken hat und angefixt ist, dann kommen sie auch wieder und holen 250, 500 Gramm. Von bis, ja da haben wir alles. Das ist auch wieder wie bei dem Wein. Es gibt verschiedene Qualitätsstufen. Wir haben natürlich so ein bisschen low budget Kaffees sage ich jetzt mal für den niedrigen Preis.
Wo man dann ab 250 Gramm für fünf Euro auch schon etwas kriegt. Hört sich jetzt auch erstmal noch einmal teuer an, wenn man die Preise im Supermarkt kennt, weil da kriegt man die ja manchmal schon für drei Euro. Allerdings unter fünf Euro ist es bei 250 Gramm fast gar nicht möglich. Dann so ein Brasilianer von einer etwas größeren Plantage können wir den halt schon anbieten und sie werden geschmacklich einen riesen Unterschied schmecken. Und dann geht das von 250 Gramm so a fünf Euro los. Und dann 5,90€, 6€, 6,30€, 6,90€ bis hin zu 7,80€, 7,50€ 250 Gramm. Das sind dann aber auch absolute Microlot Kaffee. Sprich, ganz, ganz kleine Farm. Ganz kleine Bauern. Stellen irgendwie um die 80 bis 100 Sack her. Wir kaufen davon dann 20, 30 und dann ist in Frankreich, gibt es den vielleicht nochmal irgendwo zu kaufen. In Italien oder in Süddeutschland. Je nachdem, wer eingekauft hat, wer ihn gut fand.
Das sind dann wirklich ganz spezielle Kaffees. Das ist dann wie mit den Bordeaux Wein zum Beispiel. Da muss man dann auch mal schon mal eine Mark mehr hinlegen. Oder trinkt den vielleicht auch nur sonntags. Aber man zelebriert das auch ganz anders, ja. Weil man wirklich weiß: Ok, hier habe ich jetzt einen ganz feinen Tropfen. Da sitzen wir uns in Ruhe hin und trinken den und kippen den uns nicht in einen To-Go-Becher und laufen schnell zur Arbeit und saufen den dabei aus. Sondern versuchen uns wirklich auf den Geschmack zu konzentrieren. Und das ist dann schon eine feine Sache. Allerdings, wenn jemand rein kommt und sagt: „Mensch, ich habe vorher immer im Supermarkt gekauft. Jetzt möchte ich mal was anderes. Wir haben Weihnachtseinkauf, gib mir doch mal deinen teuersten Kaffee den Jamaika-Blue-Mountain. Oder den Kopi Luwak der noch einmal durch die Katze durch geht. Haben wir auch schon alle etwas von gehört.“ Rate ich den Leuten dann auch immer erst von ab, weil ich versuche nicht den teuersten Kaffee zu verkaufen, sondern, dass die Leute glücklich mit dem Kaffee sind.
Und versuche sie erst einmal langsam ran zu trinken. Als Jugendlicher weiß ich selber, habe ich mir auch einfach irgendeinen Wein geholt der knallt, weil es günstig sein musste. Und schnell der Alkoholpegel erreicht werden musste. Und hätte ich dann von sage ich jetzt mal plump ein Tetrapack Wein zum teuren 80€ Flasche Bordeaux-Wein hätte ich gemerkt: Ok, da ist was anders. Der schmeckt besser. Aber weiß das überhaupt nicht wert zu schätzen. Deswegen sage ich: „Pass auf, fangen wir erst einmal hier mit dem Brasilianer an. Danach steigern wir uns hoch. Zum Afrikaner. Dann kannst du auch mal einen fruchtigen Kaffee probieren. Und dann trinken wir uns langsam hoch. Und dann wirst du auch verschiedene Unterschiede schmecken.“ Das ist mir halt auch ganz wichtig. Den Leuten nicht irgendwie möglichst.
Ich will ja auch, dass der Gast wieder kommt. Ich will, dass der Gast glücklich ist. Dass er gut beraten ist und nicht einfach das kriegt womit ich am meisten Profit mache oder was für mich am meisten lohnt um auf eine höhere Summe zu kommen. Sondern, ich versuche den echt-. Wir versuchen den glücklich zu kriegen.
André: Na, dein Schal ist nicht wieder hoch zu bekommen. (Holger: Ja, es ist.) Ok. Onlineshop. Den habt ihr bei euch auch auf der Homepage. Kriege ich da alles was ich hier auch im Laden kriege oder wie setzt sich da euer?
Holger: Ja, fast, fast, fast alles. Wir haben natürlich Standartschokoladen die wir da drin haben, die wir halt immer im Sortiment haben. Die wir da immer anbieten. Allerdings probieren wir auch mal neue Schokoladen aus. Oder eine Schokolade des Monats oder der Woche. Und da schaffen wir halt nicht immer alles zu posten, weil sich das dann auch schnell überschneidet mit dem Onlineshop und dem Verkauf hier im Laden. Deswegen habe wir das Standartsortiment im Onlineshop drin, aber wenn ich dann mal so einen 30 Kilo Sack kaufe von einer ganz besonderen Rarität. Oder wo nur noch einen Kaffee, wo nur noch 30 Kilo da waren, dann bringt das nichts den groß im Onlineshop einzupflegen.
Weil 30 Kilo sind schnell hier im Laden, sind schon nach einem Monat weg. Und da bringt das nichts dann noch online zu machen. Weil das ist dann schade, wenn die Leute sich das bestellen, gar nicht mehr kriegen. Das ist dann noch trauriger. Deswegen versuchen wir nur das Standardsortiment im Onlineshop drin zu haben und den Rest haben wir halt dann hier im Laden im Verkauf. Aber wer weiß was wir immer noch so schönes haben. Der kann auch gerne einfach nochmal anrufen und fragen: Mensch, was habt ihr als Kaffee des Monats? Schick mir mal ein Päckchen damit zu. Wer nicht drauf verzichten will. Das kriegen wir dann auch alles hin …Wie gesagt man kann uns auf alles ansprechen, aber wir hätten mehr traurige Kunden als glückliche, wenn wir halt den Leuten absagen müssten, dass wir das Produkt nicht mehr haben.
André: Ich habe hier noch mit stehen: Was unterscheidet euch von anderen Cafés? Aber eine Sache kann ich mir ja schon selbst ausrechnen. Eben halt die Besonderheit eures Kaffees. Aber kannst du da sonst was zu sagen wo du sagst: Das unterscheidet uns wirklich von einem anderen Punkt, Punkt Kaffee hier in Lübeck?
Holger: Ja. also wir sind in der deutschen Röst AG, da sind wir die Einzigen hier in Lübeck. Das ist ein Verein in Deutschland, der sehr viel Wert auf Fairness, Transparenz und Nachhaltigkeit legt. Jedes Jahr verkosten die von allen Mitbewerbern in Deutschland immer die Kaffees. Kaffee und Espresso wo wir jedes Jahr mit Gold ausgezeichnet worden sind. Seit Beginn, seit wir drin sind, seit drei Jahren. Jedes Jahr werden wir da mit Gold ausgezeichnet. Da sind wir sehr stolz drauf. Naja, dann versuchen wir halt hier so eine gewisse Atmosphäre zu haben. Das ist natürlich in der Hüxstraße, das ist natürlich schon mal eine besondere Straße in Lübeck. Oder die Straße, sagt man ja in Lübeck. Dann haben wir ein sehr schönes Haus, komplettes Backsteinhaus von oben bis unten. Man sieht viel von Tradition. Wie gesagt, die Malereien, Gotlandplatten.
Man kann in den Flur reingucken wo sie früher mit den Pferden durchgekutscht sind, wo jetzt unser Kaffeelager steht. Das ist natürlich schon besonders. Man kann das als Tourist so ein bisschen kombinieren. Museum und Kaffeekultur. Und dann versuchen wir natürlich den Service. Also, wie gesagt, das wird leider immer weniger heutzutage in der Gastronomie. Dass man wirklich auch einen persönlichen Draht hat und hier geht es nicht nur um schnelles Abfertigen, sondern hier wird auch ein bisschen geschnackt und geklönt über Wetter und hast du nicht gesehen, über Fußball. Und was halt gerade so aktuell ist. Also fast so ein bisschen wie beim Friseur schon. Und die Leute kommen auch mit ihren persönlichen Problemen und schnacken darüber mal mit uns.
Also, das ist halt sehr, sehr persönlich hier bei uns, sehr persönlich. Und das ist halt mehr das Wohnzimmer auch für die Lübecker. Also, wir haben hier Stammgäste die sagen nichts. Die kommen morgens rein und sind halt immer noch von neun bis zehn immer noch taubstumm, setzen sich hin. Ich weiß ganz genau: Ok, der kriegt ein Salamibrötchen und einen handgefilterten Kenia. Und der weiß ganz genau der setzt sich hin und kriegt das was er jeden Morgen hat. Das ist halt auch ganz schön. Und dann um zehn fangen wir dann mal an den ersten Witz zu machen und na die werden dann halt hier auch wach. Das ist halt auch immer schön zu sehen. Dass die Leute uns halt auch kennen und wir die Leute kennen.
Holger: Ja, typisch Norddeutsch.
André: Ja, wir kommen langsam zum Ende. Du hast noch die Möglichkeit den Zuhörern wie auch den Lesern einmal kurz mitzuteilen: Warum sollte man bei euch hier vorbeikommen? Du hast schon viele Sachen angesprochen, aber gibt es noch etwas was du loswerden möchtest? Was du den Leuten noch auf den Weg geben möchtest?
Holger: Ja, was ich den Leuten auf den Weg geben möchte. Auf jeden Fall natürlich hier bei uns vorbei zu kommen und auch wenn es voll ist, nicht abgeschreckt zu sein. Und ganz wichtig halt auch Zeit mitzubringen, weil viele Leute denken halt, wenn sie bestellen innerhalb von zwei, drei Minuten ist das Produkt da. Aber wie wir alle wissen: Liebe braucht Zeit. Und da wir sehr viel Liebe in unsere Produkte stecken, dauert es halt auch mal ein Minütchen länger. Wir drücken halt nicht auf einen Knopf, sondern jeder einzelne Schritt wird von uns selber gemacht. Ist halt eine Manufaktur von vorne bis hinten und da sollte man sich schon Zeit mitbringen. Also, wenn man wirklich nur kurz zehn Minuten Zeit hat, weil dann die Budderfahrt am Kanal weiter geht dann sollte man lieber sich für das andere Café entscheiden. Wenn man aber wirklich sagt: „Ok, hier lasse ich kurz mal die Seele baumeln.“
Deswegen bieten wir auch kein Internet an, weil man wirklich mit den Gästen, mit den Gegenübersitzenden auch mal wieder spricht und nicht nur über WhatsApp miteinander kontaktiert. Sondern wirklich auch wieder Handy mal zur Seite packt und einfach sagt: „Gut ich genieße jetzt.“ Und danach, nach den zehn, zwanzig Minuten, wenn er wieder rausgeht kann er sein Handy gerne wieder anschalten. Aber hier versuchen wir wirklich auch untereinander zu kommunizieren. Das finde ich sticht bei uns auch immer raus und ja, man sollte einfach reinkommen und die neuen Sachen probieren. Sich nicht abschrecken lassen von irgendwelchen Crazy-Kombinationen, sei es bei den Paninis, bei den Suppen, herzhaften wie süßen Sachen. Wirklich einfach mal etwas auszuprobieren und auch einfach jede Frage die man hat auch und stellt.
Sei es um Kaffee oder sonstiges über Kuchen, man kann uns alles fragen. Wir geben auf alles eine Antwort. Und auch einfach mal durch den Laden läuft. Also, wir haben zwei Seiten wiegesagt, sich einfach mal alles anzugucken. Weil man kann nicht von beiden Seiten in den Garten gucken, sondern nur von der linken Seite. Also, wirklich einmal rumlaufen hier durch das ganze Haus. Durch dieses Labyrinth. Das alles erst einmal wirken zu lassen, dass das mal richtig flasht von außen bis innen und das ankommen zu lassen. Ja ansonsten, ja. Probieren. Probieren, probieren, probieren. Probieren geht über Studieren.
André: Ja, das ist so ein bisschen die Krux, weil einerseits gebe ich dir absolut Recht. Das persönliche geht so ein bisschen in Service/ Dienstleistung unter heutzutage. Aber gleichzeitig muss man auch da wieder vertreten sein um wieder auch die Masse zu erreichen. Das ist immer natürlich immer ein bisschen ein Spagat.
Holger: Ja, natürlich geht der ein oder andere verloren der dann gerne drei Stunden mit seinem Käffchen hier seine Doktorarbeit schreibt oder so. Aber das ist natürlich dann auch: Was möchte man? Also, die meisten die es wirklich brauchen, ich meine die haben ja 3G oder sonstiges, gibt ja tausende Flats die man auf dem Handy hat. Es ist auch mehr so eine Werbeaktion oder mehr so ein Gag, dass die Leute merken: Okay, alles klar. Hier lasse ich das Handy jetzt wirklich mal, wenn ich es wirklich gerade nicht brauche lege ich es beiseite. Und hier ist so viel Stimmung, die Tische sind so dicht aneinander, dass sofort ein Gespräch aufkommt. Also, ob es der Doktor nebenan ist, der Anwalt gegenüber. Oder der Straßenkehrer der gerade vorbeikommt und auch noch mal auf einen Espresso rein kommt.
Also, hier trifft sich wirklich alle Schichten und hier kommt ganz schnell ein Gespräch auf. Und wiegesagt wir sind auch aber offen, locker und immer für einen Schnack da und also ja, hier kommt schnell die Stimmung und ein Gespräch auf. Hier braucht man wirklich nicht groß sein Handy. Also, um die Zeit rum zu kriegen. Wenn man natürlich was zu erledigen hat oder eine Nachricht gekriegt hat die schnell beantwortet werden muss, dann kann man das natürlich gerne machen. Aber ansonsten denke ich, wenn man reinkommt wird man es selber merken, dass man die Zeit hier auch schnell anders verbringen kann als mit einem Handy oder einem Tablet.
André: Jo, ja, dann sind wir komplett durch. Den Rest werde ich noch jetzt nachfolgend erledigen. Das heißt einmal noch ein paar Bilder machen, das ist mir-. Sieht großartig aus. Und auf jeden Fall auch noch einmal den Garten, Küche, gerne noch einmal. Holger, dann danke ich dir für deine Zeit. (Holger: Sehr, sehr gerne. Freue mich, dass du hier warst.) Und ich danke dir, dass ich hier sein durfte. Und wünsche dir dann noch einen schönen Arbeitstag.
Holger: Ja, vielen, vielen Dank. Ich muss auch gleich schon einsteigen. Ich sehe schon wieder die Straße ist voll. (André: Alles klar, ich danke dir!) Nützt nichts. Danke, danke!