natursteinwolf GmbH & Co. KG – die natursteinmanufaktur
Unternehmensdaten
Geschäft: natursteinwolf GmbH & Co. KG – die natursteinmanufaktur
Eröffnung am: vor 1829
Geschäftsart: Natursteinwerk / Steinmetz
Inhaber: Stefan Wolf / Andreas Wolf
Straße: Travemünder Allee 34
PLZ/Ort: 23568 Hansestadt Lübeck
Telefonnummer: 0451-3700100
E-Mail: info@naturstein-wolf.de
Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 8:00-17:00 Uhr / Sa. 09:00 – 13:00 Uhr und nach Vereinbarung
Homepage: www.naturstein-wolf.de
Facebook: https://facebook.com/natursteinwolf/
Ein steinreiches Unternehmen in Lübeck
Natursteine werden nicht nur weltweit abgebaut und sind ebenso weltweit beliebte Baumaterialien, sondern werden auch in die Hansestadt Lübeck importiert und dort verarbeitet. Dies geschieht genauer gesagt im Unternehmen von Natursteine Wolf, ein Betrieb, der mittlerweile auf eine mehr als 190-jährige Firmengeschichte zurückblicken kann. Dabei hat das Unternehmen seine Heimatstadt, die schöne Hansestadt Lübeck, während seiner gesamten Unternehmensgeschichte niemals verlassen.
Stein auf Stein – Die Firmengeschichte im Zeitraffer
Es war ein Bürgereid im Jahr 1829 von Johann Andreas Carl Schönemann, der die Grundlage für das heutige Unternehmen natursteinwolf bildet. Als Bürgereid verstand man damals eine grundlegende Bedingung für die Selbstständigkeit. Johann Andreas Carl Schönemann war ein Steinmetz, der in der Lübecker Innenstadt am Binnenhafen seine Werkstatt betrieb. Dort hatte er einen fantastischen Blick auf das Holstentor, denn sein Werkplatz befand sich gegenüber der Trave.
Nach dem Tod Schönemanns folgten im Laufe der Jahre weitere Inhaber, die das Unternehmen stets an die fortschreitende Technik anpassten und für Modernisierungen sorgten.Es war dann Richard Wolf, der im Jahr 1946 seinen Meistertitel an der Meisterschule in Nürnberg ablegte, und eine maschinelle Natursteinproduktion für Grabmale aufbaute. Damit legte er gewissermaßen den Grundstein für die heutige Ausrichtung des Unternehmens, die traditionelle Handwerkskunst mit einer modernen Fertigungstechnik verbindet.
Auch die schönste Altstadt muss regelmäßig saniert werden, um sie vor einem Verfall zu schützen. Auch in Lübeck war dies nötig und das Unternehmen handelte im Zuge dieser Sanierungsmaßnahmen nach etwa 80 Jahren wieder mit Natursteinprodukten für den Bausektor. Gleichzeitig konnte man die Anzahl der Beschäftigten auf etwa 30 Mitarbeiter und Lehrlinge steigern.
Der heutige Besitzer Stefan Wolf, legte in vierter Generation seine Prüfungen zum Steinmetzmeister und zum staatlich geprüften Steintechniker an der Meister- und Technikerschule in Königsluther ab. Neben seiner Ausbildung zum Steinmetz konnte er sein Know-how und seine Erfahrungen durch Auslandsaufenthalte in Portugal, Schweden und China erweitern.
Seit dem Jahr 2017 firmiert das Unternehmen mit einem zeitgemäßen und modernen Firmenauftritt unter dem Namen natursteinwolf GmbH & Co. KG — die natursteinmanufaktur.
Natursteine als Leidenschaft
Der Schwerpunkt der natursteinwolf GmbH & Co. KG liegt traditionell bei der Verarbeitung und Bearbeitung von Granit. So werden pro Jahr mehr als 3.000 Tonnen Rohblöcke sowie 1.500 Tonnen Halbfertigware weiterverarbeitet. Dazu kommt noch der Handel mit etwa 1.500 Tonnen Fertigarbeiten.
Nicht weniger als 90 Prozent der Produkte des Unternehmens bestehen aus Granit. Jedoch werden auch Marmor, Kalkstein, Sandstein sowie andere Natursteine in dem modernen Werk, das im Jahr 2001 von der Travemünder Allee im Lübecker Stadtteil Selmsdorf ausgegliedert wurde, bearbeitet. Der Hauptsitz des Unternehmens in der Travemünder Allee 34 ist gleichzeitig auch ein Beratungs- und Informationszentrum für Naturstein, das über eine Ausstellungsfläche von 1.500 Quadratmetern verfügt.
Bis heute bezieht das Unternehmen traditionelle Steine der Hansezeit aus den skandinavischen Ländern, jedoch bearbeitet und vertreibt das Unternehmen auch Natursteine aus Amerika, China, Indien, Italien, Portugal, Südafrika oder Brasilien. Einsatz finden die Produkte des Werkes im Hochbau, im Landschafts- und Gartenbau, im Straßenbau, bei Innenausbauten, bei der Sanierung historischer Bestände sowie auf den Friedhöfen in der gesamten Region.
Interview mit Stefan Wolf Inhaber von natursteinwolf GmbH & Co. KG – die natursteinmanufaktur
Interview mit Stefan Wolf, Inhaber der natursteinwolf GmbH & Co. KG – die natursteinmanufaktur in der Travemünder Allee. Stefan ist mit Steinen groß geworden – wie er selbst im Interview sagt, wurde ihm der Stein quasi mit in die Wiege gelegt. Bei natursteinwolf hat man mit Stefan einen Unternehmer vor sich der Leidenschaft und Feuer mitbringt. Stets auf der Suche nach neuen Produkten ist und die Kunden umfassend und kompetent berät.
Video vom Interview mit Stefan Wolf von natursteinwolf – die natursteinmanufaktur
Stefan kam selbst vor einiger Zeit auf „Wir sind Lübeck“ zu. Wir tauschten uns im Vorwege per Nachrichten über Facebook aus, stimmten einen Termin ab und daraus entstand dieser Geschäftseintrag.
Die spannende Welt der Natursteine entdecken
Das Thema Natursteine ist spannend und umfangreich. Aus diesem Grund bietet das Unternehmen nicht nur den reinen Verkauf oder die Bearbeitung von Natursteinen an, sondern möchte seine Kunden auch umfassend über die vielfältigen Möglichkeiten informieren, die sich mit Natursteinen realisieren lassen. Aus diesem Grund können Kunden in der Travemünder Allee 34 in Lübeck auf einer Ausstellungsfläche von 1.500 Quadratmetern einen vollständigen Einblick in die Welt der Natursteine finden – begleitet von einem fachlich kompetenten Beraterteam. Sie können verschiedene Natursteine ansehen, anfassen und spüren.
Nach individuellen Wünschen können sich Kunden dann in Sachen Struktur und Farbe aus einer Natursteinbibliothek mit mehr als 400 Natursteinmustern für ihr persönliches Material entscheiden. Die Berater vor Ort beantworten natürlich sämtliche Fragen rund um die Beschaffenheit, Bearbeitung und die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten der jeweiligen Natursteine. Von dem kompetenten Beraterteam vor Ort dürfen Kunden selbstverständlich auch Tipps zur richtigen Pflege und Antworten auf die verschiedensten Fragen erwarten.
Die große Ausstellung zu den verschiedenen Natursteinwelten mit Gestaltungsvorschlägen bietet Kunden die Gelegenheit, sich mit den unterschiedlichen Möglichkeiten, wie sich Natursteine verwenden lassen, näher vertraut zu machen. Sollten Kunden bereits ein konkretes Projekt im Kopf haben, hilft das Beraterteam bei der genauen Ausarbeitung sehr gerne. Auch bei der Entwicklung konkreter Projekte finden Kunden mit dem Anbieter natursteinwolf einen Architekten, Planer und starken Partner, der über ein großes Maß an technischem und handwerklichem Wissen verfügt.
Gemeinsam mit natursteinwolf können Kunden ihre individuellen Vorstellungen von ihrem Natursteinprojekt entwickeln – auf Wunsch entweder in den Beratungsräumen oder auch direkt vor Ort.
Beispiele für die Verwendung von Natursteinen:
- Tiefbau
- Landschafts- und Gartenbau
- Hochbau innen und außen
- Kunst- oder Brunnenobjekte
- Grabsteine
- Restaurierungsarbeiten
Das Fertigungswerk in Selmsdorf – Ein Highlight der Natursteinfertigung
Sieht man sich den modernen Maschinenpark sowie die Möglichkeiten der Bearbeitung und Verarbeitung der Produktion in Selmsdorf an, lassen sich verschiedenste passende Bezeichnungen für diesen Ort finden: Granitwerk, Marmorwerk, Natursteinwerk, Steinmetzwerkstatt, Natursteinhandel, Natursteinvertrieb, Steinmetzbetrieb oder Natursteingroßhändler. All diese genannten Bezeichnungen passen zum Fertigungswerk des Unternehmens.
Das Team in Selmsdorf ist für die Verarbeitung auftragsbezogener Naturstein-Rohblöcke bis zum fertigen Produkt nach Kundenwunsch verantwortlich. Darüber hinaus werden auch Fertigprodukte gehandelt und importierte Waren weiter veredelt. In der Natursteinmanufaktur in Selmsdorf arbeiten gelernte Steinmetze und Steinmetzmeister gemeinsam mit Natursteinmechanikern und Maschinisten. So unterschiedlich die Berufsbezeichnungen auch sein mögen, so verfolgen doch alle Mitarbeiter das gleiche Ziel: Mithilfe modernster Naturstein-Verarbeitungstechnik das bestmögliche Natursteinprodukt für Kunden nach deren individuellen Vorstellungen zu erstellen.
Mithilfe der Kenntnisse und der maschinellen Ausstattung arbeitet das Team natursteinwolf Kollegen aus sämtlichen Baugewerbe zu. Ob dies nun das Ablängen von Betonblockstufen für den Landschaftsbauer aus Wismar, das Bohren von Beton-Fertigteilen für ein Bauunternehmen aus Eutin oder das Zuschneiden von Keramikfliesen für den Fliesenleger aus Lübeck ist: natursteinwolf unterstützt Kollegen am Bau im gesamten Norddeutschland immer sehr gerne. Das Team kann auch bereits eingebaute Produkte vor Ort überarbeiten, ob dies nun in Schwerin, Kiel, Hamburg oder auf Sylt der Fall ist.
Das Werk von natursteinwolf verfügt über eine Grundfläche von 4.500 Quadratmetern mit einer Hallenfläche von 1.100 Quadratmetern und 350 Quadratmetern Nebenräume. Eine rationelle Fertigung der Naturwerksteinprodukte ist durch diesen erweiterten modernen Maschinenpark gewährleistet. Die Kombination aus gelernten Steinmetzen und modernsten Maschinen verleihen den Natursteinen die von den Kunden gewünschten Formen.
Selbstverständlich sind die Steinmetze von natursteinwolf echte Profis und vertraut mit sämtlichen handwerklichen Techniken. So verarbeiten mehr als 25 Mitarbeiter im Werk Natursteine aus aller Herren Länder zum gewünschten Endprodukt aus Rohblöcken bis zu einem Einzelgewicht von 25 Tonnen.
Kleines ABC der Natursteine
Naturstein ist nicht gleich Naturstein. So verkauft natursteinwolf Natursteine nicht nur, sondern kennt sich auch hervorragend damit aus. Oberstes Gebot des Unternehmens ist es, nur Produkte zu verkaufen, die sie selbst auch wirklich empfehlen können.
Aus langjähriger Erfahrung weiß das Unternehmen, dass es wichtig ist, sich mit dem Material auseinanderzusetzen, um den Naturstein zu finden, der für das jeweilige Projekt am besten geeignet ist. Nicht jede Steinart oder Verarbeitung ist uneingeschränkt für einen bestimmten Einsatz empfehlenswert. Somit sollte man sich für die Natursteinsorte entscheiden, die am besten den gestellten Anforderungen beim jeweiligen Projekt gerecht werden kann.
Ganz allgemein werden Natursteinarten in die beiden Kategorien Granit und Marmor eingeteilt. Beide dieser Kategorien umfassen jedoch eine Vielzahl unterschiedlicher Natursteinarten.
Die Unterschiede zwischen Marmor und Granit in der Übersicht
Marmor
Bei Marmor handelt es sich um den Oberbegriff für alle polierfähigen Kalksteine. Kalkstein und Marmor sind aus chemischer Sicht Karbonatgesteine, die sich im Grunde nur hinsichtlich ihrer Entstehung voneinander unterscheiden. Während Kalksteine Ausscheidungen aus kalkhaltigen Gewässern oder Ablagerungen von Sedimenten sind, hat sich Marmor aus bereits fertigen Kalksteinmassiven gebildet. Diese sind aufgrund der Erdbewegung immer tiefer in die Erde gelangt. Tief unter der Erde herrschen hohe Temperaturen und ein hoher Druck, sodass sich neue Mineralien bilden, die dem ursprünglichen Gestein eine neue Optik verpassen.
Unterschiede zwischen Kalkstein und Marmor lassen sich am besten im Querbruch ausmachen. Die Einzelkristalle des Marmors lassen sich in der Regel mit dem bloßen Auge erkennen, weil es bei der Entwicklung von Kalkstein zu Marmor zu einer Kristallumwandlung kommt. Die Bruchstelle von Kalkstein weist eine matte Oberfläche auf und die einzelnen Kristalle können mit dem bloßen Auge kaum erkannt werden. Bei Marmor hingegen sind die Kristallflächen durch ein Glitzern an der Bruchstelle ersichtlich.
Granit
Bei Granit handelt es sich um die am meisten verbreitete Gruppe der Tiefengesteine. Im Inneren der Erde herrschen in großer Tiefe Temperaturen von 1.000 Grad und mehr sowie ein extremer Druck. Dort befindet sich flüssiges Magma, das in die unteren Schichten der Erdkruste eindringt und nach Abkühlung erstarrt. Die Folge ist das sogenannte Tiefengestein. Die Mineralien können durch eine langsame Erkaltung sehr gut auskristallisieren. Trotz vielfältig vorkommender Farbtöne ist Granit meistens hell. Erst nach der Bearbeitung und Portierung der Oberflächen wirken diese deutlich dunkler.
Diese Informationen sind natürlich nur ein Bruchteil, den es über Natursteine zu wissen gibt. Weitere Fragen zu den Einzelheiten und weiteren Unterschieden zwischen den verschiedenen Natursteinen beantwortet das kompetente Team von natursteinwolf sehr gerne. Ein Besuch bei natursteinwolf lohnt sich also für alle, die gerne Natursteine als Baustoffe verwenden und eigene Projekte mit Natursteinen realisieren möchten.
Interview mit Stefan Wolf von natursteinwolf
André: So. Moin zusammen. Heute bin ich in der Travemünder Allee bei Naturstein Wolf, dem Inhaber, Stefan Wolf, zu Gast. Hallo Stefan, ich freue mich, hier zu sein.
Stefan: Hallo André.
André: Ja. Geht los. So, ja, ich hatte es vorhin einmal schon kurz erwähnt. Ich fühle mich so ein bisschen an mein erstes Praktikum erinnert, Nahe Barkauer Kreuz, da habe ich selber mal ins Handwerk reingeschnuppert, als Maurer. Und als ich dann mich heute auseinandergesetzt habe, ja, kam das alles wieder hoch, erste Mauer ziehen, Fliesen legen und so weiter.
Stefan: Ja. Kann nicht schaden.
André: Genau. Ja, magst du dich einmal kurz vorstellen, ein bisschen was über deinen Werdegang erzählen und wie lange es Naturstein Wolf jetzt schon gibt? Da hatte ich ja auf der Webseite gesehen, da habt ihr einiges schon stehen, aber magst du selber nochmal kurz anreißen?
Stefan: Ja. Ich bin gebürtiger Lübecker, 1977 geboren. Ja, und eigentlich hatten andere wahrscheinlich ein Kuscheltier in der Wiege. Ich hatte einen Pflasterstein. Also mir wurde Naturstein in die Wiege gelegt, sozusagen. Ich bin in vierter Generation jetzt hier bei Naturstein Wolf Geschäftsführer. Bin von Beruf Steinmetzmeister und staatlich geprüfter Steintechniker. Ja, wie gesagt, vierte Generation. Das allerdings nur bei der Familie Wolf. Wir können das Unternehmen zurückverfolgen bis 1826 und kennen damit auch fünf unserer Vorgänger noch, die halt die Geschicke des Unternehmens damals gestaltet haben. Und finden so halt in der Region immer sehr viele Bauvorhaben, sehr viele Sachen, die das Unternehmen, unsere Vorgänger und wir, dann halt gestalten und mitgestalten durften.
André: O.k. Ja. Wir hatten ja jetzt überwiegend die Korrespondenz über Facebook gehabt. Ich habe gesehen, auch webseitentechnisch, ihr seid da ja deutlich aktiv. Instagram, Facebook, Google Plus, verschiedene Einträge und so weiter. Ja, zum einen, wie hast du von ‚Wir sind Lübeck‘ gehört und was meinst du, was könnte dir da ein Eintrag drauf bringen?
Stefan: Ja, ‚Wir sind Lübeck‘, ist tatsächlich so, dass ich über Facebook davon erfahren habe, also, wie gesagt, wir sind relativ aktiv im Social Media. Nicht nur aktiv, sondern auch erfolgreich, wenn man das sagen darf. Und mich hat das Format angesprochen. Ich finde die Verknüpfung von der schönen Seite Lübecks mit den Möglichkeiten Lübecks und den, ja, den Zugewinn für das Unternehmen, wenn es das Unternehmen denn sieht, dass es über so eine Seite kriegen kann.
Das heißt also, es geht halt in meinen Augen halt da nicht nur drum, dass ich mich als Unternehmen dort präsentiere, also eine Werbeplattform habe, sondern ist halt ein Nutzen für den Besucher, der die Möglichkeit hat, mit schönen Bildern unterlegt, viele gute Informationen zu kriegen. Ein Hinweis für ein gutes Restaurant und für ein gutes Unternehmen. Und wenn er mal was Spezielles sucht, wie zum Beispiel Naturstein oder andere schöne Baustoffe, dann halt auch mal so etwas wie unser Unternehmen.
André: Ja. Super. Ich habe mich-, wir haben eben über die Standorte gesprochen. Du sagtest, die sind jetzt zusammengeführt worden, also sonst, wie viele Standorte habt ihr?
Stefan: Also wir sind-, traditionell kommen wir hier aus Lübeck, aus der Travemünder Allee. Wir haben hier unser Werk allerdings ausgegliedert und wir haben mehrere Tochterunternehmen in den letzten Jahren aufgekauft, wie zum Beispiel die Firma Schröder oder die Firma Kühn Naturstein in Ahrensbök oder die Firma Schweigstill Grabmale. Wir haben jetzt gesagt, dass es sinnvoll wäre, durchaus, da es ja sowieso ein offenes Geheimnis ist, wir sind als Geschäftsführer überall eingetragen, dass wir gesagt haben, wir möchten uns gerne positionieren als eine große Marke mit mehreren Standorten und das durchaus auch, ja, von den Abläufen her ein bisschen komprimierter.
Also es deckt sich ja eigentlich sehr mit der Firmenphilosophie, auch größerer Konzerne, die halt sagen, ‚Wir konzentrieren uns wieder mehr auf unser Kerngeschäft und auf unsere Kernmarke.‘ und genau das haben wir getan. Darüber hinaus haben wir dann aber auch gesagt, müssen wir ein bisschen weiter dahin gehen, wo unsere Kunden sind. Das heißt also, wir haben einen Standort in Hamburg, wo wir halt unsere Kunden ansprechen und bedienen können. Wir haben die Möglichkeit von Scharbeutz aus direkt an der Küste zu sein. Das sind so die Strategien, die wir verfolgen.
André: Wo der Kunde dann vor Ort vorbeigehen kann und sich verschiedene Sachen angucken kann, oder eine Ausstellung, so wie hier in Lübeck oder?
Stefan: Die Kernausstellungen für das Thema Bau sind weiterhin-, sind in Hamburg und in Lübeck. Wir haben das Grabmahl anders positioniert und darüber hinaus Vertriebsbüros eingerichtet. Also, man sollte immer doch nochmal einen Termin abstimmen, wenn man außerhalb der Hauptzentralen in die Ausstellung gehen möchte.
André: Bist du denn überhaupt in der Ausstellung jetzt noch beratend tätig oder hältst du dich mehr jetzt im Hintergrund?
Stefan: Ja, das ist so ein bisschen ein zweischneidiges Schwert. Ich würde auf der einen Seite gerne ein bisschen mehr in der Strategie tätig sein. Das mache ich dann sozusagen nach Feierabend, weil es mir durchaus Spaß macht und ich die-, die Arbeit mit unseren Kunden sehr schätze, dort in der Entwicklung zu sein. Das heißt also, ein Kunde, der hier zu uns kommt, der hat eine Idee im Kopf und versucht, diese zu verwirklichen. Ich behaupte, dass meine Mitarbeiter und ich es sehr gut können, diese Ideen zu sehen, die da verbal gegeben werden und die dann umzusetzen.
Und da muss man Kunden so ein bisschen mit auch an die Hand nehmen und ein bisschen lenken, damit er auch da zu dem Ergebnis kommt, das er haben möchte. Man muss ihm dezente Alternativen vorschlagen. Also, es bringt überhaupt nichts, wenn ich jetzt aus unseren 500 Mustern da 400 hinlege, sondern es müssen halt dann nur die vier sein, die ich dann zeige. Davon muss auch eins schon dabei sein, das passt, rein theoretisch. Und das kann ich, denke ich, ganz gut. Und die Zusammenarbeit mit dem Kunden macht Spaß, so dass ich das halt auch mache. Darüber hinaus wird es natürlich auch von einigen Kunden explizit gewünscht, dass die Geschäftsführung sich kümmert und dem kommen wir gerne nach.
André: O.k. Ja. Das ist schon fast überleitend jetzt so zu deinem Tagesablauf in der Woche. Wie kann man sich das so vorstellen, wie fängt er an und wie endet er?
Stefan: Na, er fängt mit Stein an und hört mit Stein auf. Also, ich sehe zu, dass ich morgens in Werk komme. Wir haben also ein Produktionswerk, also wir handeln nicht nur oder so, oder verlegen nicht nur, sondern wir machen halt alles vom Naturstein. Wir fangen wirklich mit dem Rohmaterial an. Wir machen Direktimport etc. Heißt also, ich habe morgens mein Werk. Das Werk ist meine erste Tätigkeit. Entweder-, sei es telefonisch, die Abstimmung mit dem Werkmeister, oder dass ich selber hinfahre. Dort läuft auch die Baustelleneinteilung für die Verlegetrupps. So, das heißt also, ich bin in Selmsdorf, habe dort zwei Standorte in Selmsdorf und dort läuft die erste Korrespondenz des Tages.
Dann stellt sich die Frage, was ist an dem Tag los, bin ich draußen? Meistens ist es so, dass ich mir Kundentermine so lege, dass ich Regionen befahre und dann auch den ganzen Tag weg bin. Weil, es macht halt keinen Sinn, ins Büro zu fahren und dann nachher eine halbe Stunde später wieder los. Oder ich bin im Büro halt und sehe zu, dass ich hier halt das Tagesgeschäft mache oder halt auch die Kunden bediene, die hier tagsüber reinkommen. So. Abends wird hier Feierabend gemacht, selbst und ständig macht man weiter und das heißt also, ich bin dann der, der dann nachher das letzte mal-, als letztes das Licht ausmacht und dann nach Hause fährt. Fängt mit Stein an, hört mit Stein auf.
André: Genau. Ja. Du hattest ja gerade gesagt, du bist mit-, was war das, dir wurde ein Pflasterstein in die Wiege gelegt oder was sagtest-, wie hattest du das genannt?
Stefan: Ja, genau. Andere hatten einen Teddybär. Ich hatte einen Pflasterstein.
André: Ja. Was macht den Stein für dich so interessant, die Arbeit mit Steinen?
Stefan: Also, um vielleicht jetzt mit genau dieser Geschichte kurz aufzuräumen, (André: Ja.) mein Urgroßvater hat mich tatsächlich im Alter von sieben Jahren am Sterbebett gefragt, ob ich es weiter mache. Und mein Urgroßvater war mein ein und alles. Ich war stolz auf die Firma mit sieben Jahren und habe gesagt, ‚Natürlich mache ich das.‘ So. Ist natürlich illusorisch, zu glauben, dass ein Kind in dem Alter das auch hundertprozentig macht. Aber es hat mir sehr lange sehr viel Sicherheit gegeben.
Und ich habe mir das vielleicht auch eingeredet, oder was auch immer, konnte mich dann allerdings auch selbst entscheiden. Also ich wurde nicht weiter gedrückt, was ich machen wollte. Und habe dann, natürlich über die jungen Jahre, immer wieder mal mit reingeschnuppert. Am Wochenende mussten wir mal mit anfassen oder nach Schulschluss. Da mussten wir mal, ‚Komm mal schnell ran, fass mal mit an!‘ oder in den Ferien mit auf den Friedhof oder auf den Bau. Gehörte alles immer dazu.
Man hat also eine Idee gekriegt, worum es nachher eigentlich geht. Ich habe dann noch ein paar andere Praktika gemacht, aber letztendlich stand die Frage nicht wirklich im Raum, ob ich es durchziehe oder nicht. Und ich habe dann meine Lehre angefangen und als dann die Routine durch war, die Routine macht ja erst mal keinen Spaß, wenn man aus der Schule kommt, in seiner Freizeit. Wenn die Routine dann durch war und letztendlich dann das Arbeiten begann, da hat es angefangen Spaß zu machen.
Und da hat man auch gemerkt, dass man was bewegen kann. Dann war es für mich klar. Und dann hat für mich ein recht interessanter Werdegang einfach begonnen, der mir das auch nochmal vereinfacht hat. Also ich habe dann meine Ausbildung gemacht, war schon in der Ausbildung, die in Wolfsburg war, fast durchgängig zwei Jahre in Berlin auf Großbaustellen. Also, Großbaustellen, nicht nur hoch und groß, sondern halt auch exklusiv und schön.
André: War das jetzt während der Ausbildung?
Stefan: Während der Ausbildung. Teilweise hatte ich dort, nachher im dritten Lehrjahr, Bauvorhaben in Eigenverantwortung, mit Subunternehmen und anderen Steinmetzen, die ich dann allerdings durchführen durfte, habe meinen Zivildienst an der Frauenkirche in Dresden machen können. Das heißt also, als Steinmetz den Wiederaufbau der Frauenkirche begleiten können. Habe dann ein Jahr im Ausland gearbeitet, in China, in Portugal und in Schweden, habe da gelebt, habt andere Steinbrüche kennengelernt, habe für Firmen dort gearbeitet, Qualitätsmanagement eingeführt, wo von ich bis heute halt zehre, weil es meine Partner halt sind.
Wo ich halt jetzt aus China immer noch Bezug habe oder aus Schweden immer noch beziehe. Portugal in dem Falle tatsächlich nicht, einer blieb auf der Strecke, bevor ich dann in die Meister- und Technikerausbildung gegangen bin. Und das war natürlich für mich ein sehr interessanter Werdegang in diesem Handwerk, inklusive Betriebswirt des Handwerks im Anschluss, hat das Ganze dann allerdings auch acht Jahre gedauert. Das muss so ein Unternehmen und eine Familie natürlich auch erst mal tragen und ermöglichen, halt. Und das rechne ich da meinen Eltern auch hoch an und auch dem Unternehmen an sich.
André: O.k.
Stefan: Aber das sind, denke ich mal, Erfahrungen, also wir machen im Projektgeschäft immer noch halt den China-Einkauf. Also, wir machen jetzt nicht die 0815-Handelsware, das-, so-, ich sage immer, so schlecht können wir das nicht. Aber, wir haben ja jetzt als letztes Projekt hier in der Region-, die Brunnenanlage in Bad Schwartau-, ist natürlich dann auch ein Highlight. Und da gibt es halt nichts dran auszusetzen, ist halt picobello top. Wir liefern jetzt demnächst für ein Wellnesshotel auf einer Nordseeinsel noch 800 Tonnen Material, das halt auch, weil es top sein soll. So ein Top kann ich halt in China. Ich kann halt schlecht in China nicht so gut. Aber top kann ich.
André: Ich habe vor drei Wochen oder so, bei dir auf der Facebookseite, das war, ich glaube, das war irgendwie ein Brunnen oder so, schwarzer Marmor oder so, da-, was war das genau? Das sah super aus.
Stefan: Genau das ist diese Brunnenanlage in Bad Schwartau, die wir da (André: Ah, o.k. O.k.) eröffnet haben. Auch eine-, also wir haben über 350 Brunnenanlagen in den letzten 25 Jahren im Bundesgebiet gemacht und ungefähr 100 nochmal außerhalb Deutschlands. Und um die 70 Kilometer Küstenbefestigung halt in den letzten 30 Jahren. Also so von Usedom bis-, bis Schleswig hoch und dann von Westerland runter nach Norderney, so. Also dann-, Lübeck habe ich leider nicht gemacht, aber dafür durften wir das Fontänenfeld in Travemünde machen.
André: Das heißt, also, ihr verlegt das auch selber oder liefert an?
Stefan: Wir liefern. Also in dem Falle liefern wir, sind allerdings auch in der Gestaltung mit dabei. Das heißt also, beispielsweise Grömitz oder nehmen wir Dahme, Dahme hat sehr markant diese-, diese Wellen drin, die letztendlich auch in Westerland nachher nochmal kopiert wurden. Das ist halt zum Beispiel eine Gestaltung hier, aus unserer Feder. Ja, oder nehmen wir Scharbeutz. Scharbeutz hat ja überall die-, die-, die Seetiere rumlaufen. Das heißt, das sind-, im Bordstein ist dann so eine Krabbe und im Poller ein Fisch.
Da vorne standen bis vor kurzem zumindest, noch die Muster dafür. Die sind jetzt, glaube ich, unten in der Ausstellung. Also, das sind Sachen, die wir dann hier halt entwerfen, in 1:10, tatsächlich in Gips auch modellieren und dann nach China geben zur 1:1-Produktion. Also, da muss man halt mal hin, das abnehmen. Also das kommt immer darauf an. Also, bei solchen Sachen würde ich es abnehmen. Wenn ich eine normale Standardproduktion habe, brauche ich das dann nicht mehr. Weil, das habe ich vor 15 Jahren dann erledigt, dass das gute Leute sind, die das abnehmen.
André: O.k. Wir haben im Hintergrund auf deinem Monitor, habe ich vorhin aber auch einmal kurz angesprochen, das Logo oben. Du sagtest auch selber schon, dass du häufig darauf angesprochen wirst. Kannst du was dazu sagen? Also, ich sehe da eine Vier jetzt drin, ich würde jetzt sagen, da ist ein W drinnen oder so.
Stefan: Ja, ja. Richtig. Also, wir hatten früher noch das R dabei für Rechtglaub, was wir ja jetzt nicht mehr sind. Deswegen ist nur noch die Vier und das W. Einige sagen, das ist vielleicht auch ein A. Ein A, mein Vater heißt Andreas Wolf, ob es daher käme? (André: Ja, o.k.) Wäre auch denkbar. (André: Ja.) Es ist in der Tat so, das ist das Innungslogo de Steinmetze. Das ist eine alte Steinmetzrune und es gibt halt den sogenannten Meisterschlüssel. Das ist-, das sind ganz viele übereinandergelegte Ringe, die dadurch halt Kreuzpunkte ergeben und an diesen Kreuzpunkten werden Runen ent-, wurden die Runen entwickelt.
Das gab es für Lehrling, Gesellen und Meister, immer nach-, je mehr Kreise es gab, je mehr Schnittflächen es gab, desto komplizierter wurden diese Zeichen. Je höher ich kam mit meinem Zeichen, also sprich, der Meister, desto aufwändiger war dann halt auch meine Namensrune. Das wurde tatsächlich früher verwendet, um die Abrechnung zu machen. Das heißt also, ich habe meinen Stein gehauen und habe meine Rune reingehauen. (André: O.k.) Und anhand meiner Rune, konnte dann nachher der Baumeister mich abrechnen. Der wusste halt, das hervorragende Stück kann nur von diesem einen Meister gewesen sein.
André: O.k. Ja, da kann man ja auch irgendwas anderes reinmachen oder so.
Stefan: Oder das ist halt so kaputt, (André: O.k.) Ein sogenannter Bernhard ist das dann. Ein kaputtes Stück ist ein Bernhard.
André: O.k. Ja, spannend. Also, ich war am überlegen und rätseln, aber jetzt weiß ich es.
Stefan: Dürfen auch nur die Innungsbetriebe verwenden. Das-, man findet das halt auch zusammen mit diesen Kreisen zum Beispiel bei der Bundesinnung oder beim Landesinnungsverband. Und das darf ich halt nur als Innungsverband halt auch nutzen. Das heißt, wenn ich aus der Innung austrete, müsste ich mein Logo dezent ändern.
André: Ja, schick. Ja, wo sind wir? Genau. Ja. Wenn ich zum Beispiel jetzt zu dir komme und sage, ich möchte jetzt ein neues Bad mir mit Steinen auslegen, im Flur die Platten auslegen oder, wie du schon sagtest, einen Brunnen in den Garten, wie gehe ich da vor? Also lasse ich mich hier jetzt beraten? Ich komme jetzt an und sage, ‚Ich habe jetzt hier folgendes Projekt, habe mir das ungefähr in etwa so gedacht. Wie ist da der Weg? Also wie begleitest du da? Wie berätst du da?
Stefan: Der Kunde kommt ja meistens mit einer nicht sehr klaren Idee. Sondern die Idee ist, ‚Ich möchte meinen Fußboden neu gestalten. Dazu muss ich ja erst mal verstehen, dass, was machen-, was er will. Er will seinen Fußboden gestalten. Das ist jetzt-, was ist das für ein Fußboden? In welchem Raum befindet sich der Fußboden? Ist das ein Fußboden im Badezimmer, ist das ein Fußboden in der Küche? Ganz andere Nutzungsansprüche. Habe ich eine Fußbodenheizung? Sind dahinter große Fenster? Wenn ja, sind die Fenster in der Südausrichtung? Habe ich da sehr starken Sonneneinstrahlung drauf? Und das sind alles so Faktoren, mit denen ich zum Beispiel umgehen muss. Warum? Sonne ist Wärme. Wenn ich da einen dunklen Stein drauf lege, habe ich einen starken Wärmespeicher.
Kann also passieren, dass mir dann dadurch zusätzlich der Raum aufgeheizt wird, was dann im Sommer nicht wirklich schön ist. Das Nächste, um einfach bei diesem Fenster-Türen-Vergleich zu bleiben, habe ich die Südausrichtung drin? Welche Oberfläche nehme ich? Nehme ich eine matte Oberfläche, eine gebürstete oder eine satinierte oder nehme ich eine hochglanzpolierte?
Habe ich eine hochglanzpolierte, habe ich doppelte Sonneneinstrahlung. Ich kriege die Sonne einmal von vorne und einmal von unten. Und das sind halt so Kleinigkeiten, mit denen man einfach spielt. Am liebsten ist es mir, dass ein Kunde mir dann auch noch sagen kann, wie die Wand aussieht. Ob es irgendwelche Vertäfelungen, Paneelen gibt, oder ähnliches, dass ich den Raum ein bisschen kennenlerne. Weil ich dann halt auch gucke, wie spiele ich denn mit anderen Materialien?
Was habe ich-, habe ich andere Materialien in diesem Raum? Hat er zum Beispiel Eichenfensterbänke oder ist alles weiß? Weiß und schwarz sind keine Farben, die brauche ich-, kann ich vernachlässigen, weil ich dann alles kombinieren kann damit. Aber wenn jemand zum Beispiel gebeizte Eiche irgendwie hat, dann fällt es mir schwer, da mit einem Grünton zu kommen, zum Beispiel. (André: O.k.) Es sein denn, der Kunde sagt explizit im ersten Moment, ‚Hey, ich will grün haben. Und das ist halt der nächste Punkt.
Erst mal will ich wissen, welcher Raum ist es denn so genau und haben Sie sich denn schon mal eine Farbvorstellung gemacht? So, und dann bin ich im Kopf schon ein Stück weiter, wahrscheinlich. Und dann kommt-, denkt man sich so, ‚Alles, bloß kein Schwarz.‘ Und dann kommt der Kunde und sagt, ‚Ja, ich möchte aber Schwarz.‘ Gut. Und dann muss man halt einsteigen und dann guckt man und dann-. Und das meine ich halt auch mit Lenken.
Ich habe ja dann Beweggründe, warum ich sage, ‚Ich würde das so und so machen.‘. Es gibt-, es ist auch zum Beispiel, bei Plattenstärken. Der Kunde sagt dann, ‚Ja, ich hätte dann gerne meine Küche und dann eine ein Zentimeter starke Platte.‘ So, und dann kommt von mir die Überlegung, ‚Wissen Sie, Sie haben jetzt hier eine ganz massive Front und legen da eine ganz-, in der Horizontalen eine ganz dünne Platte drauf. Gefällt Ihnen das?
Oder glauben Sie nicht, dass eventuell eine Natursteinplatte mit einer Struktur drauf, eventuell eine etwas schwerere Wirkung haben darf, gegen diese Front?‘. Oder andersrum, Sie haben eine ganz verspielte Front, ja, nein, andersrum, eine ganz glatte Front und Sie wollen eine verspielte Kante machen. Passt das? Oder eine ganz strukturierte Kante gegen eine verspielte Front und so weiter. Vier Zentimeter im Badezimmer, wo ich dann sage, das ist ein Wellnessraum, da soll ich mich wohl fühlen, das soll Leichtigkeit darstellen.
Ich verkaufe Ihnen gerne vier Zentimeter, verdiene ich ein bisschen mehr dran, sieht aber vielleicht nicht unbedingt so toll aus. Wollen Sie nicht lieber zwei nehmen? So, und da muss man halt auch-, es geht ja nicht darum, in letzter Instanz, dass ich hier irgendwie einen Menschen, der bei mir reinkommt sage, ‚Ich verkaufe dir jetzt irgendwie das ganze Haus voller Stein.‘. Dann sitzt er-, dann habe ich ihn unglaublich-, habe ich Vermögen verdient. Ich bin ja steinreich dann, weil ich ihm so viele Steine verkauft habe. Und der sitzt dann da in seinem Mausoleum und sagt, ‚Aber schön ist es nicht.‘ So.
Heißt also, ich habe auch da so ein Stück weit Verantwortung, dass ich dann auch mal irgendwann sage, ‚Glauben Sie nicht, dass es an der Stelle gut ist? Wäre es nicht schöner, wenn wir da mal einen Schnitt machen und dann gehen Sie da mit einem Parkett dagegen? Da habe ich aber auch ein Parkett für Sie.‘ Nein, aber dass ich dann-, dass man einfach dann überlegt, ist es nicht interessanter, wenn man dann einfach mal einen Wechsel reinbringt? Eine schöne Kombination. Vielleicht. Vielleicht bleiben wir im Naturstein und machen eine Materialkombination, ein anderes Material dazu. Oder wir wechseln das Material.
Dass wir halt vom Stein auf das Holz gehen oder ähnliche Sachen. Es sind halt-, so ein bisschen, genau das, was ich auch anfänglich sagte, wo-, wo man halt einfach gucken muss, wie kann ich mit dem Kunden umgehen? Welche Ansprüche hat der Kunde? Welche Wünsche hat der Kunde? Wie weit ist der Kunde schon? Ja, und ich finde es halt unglaublich wichtig, dass man schon ein bisschen, ja, mit einer eigenen Meinung da ran geht. Also auch ich.
Der Kunde muss eine Meinung haben, aber ich muss auch eine Meinung haben dürfen, die letztendlich nicht das sein muss, was der Kunde dann halt kriegt. Aber, nur wenn ich eine Meinung habe und dem Kunden nicht nach dem Mund rede, habe ich die Möglichkeit, mit ihm was zu erarbeiten, was wirklich super ist. Ansonsten ist es vielleicht auch-, ist es-, man kann sich auch als Kunde täuschen. Dass man sagt, ‚Ich muss da jetzt einen roten Boden haben.‘ Aber eigentlich war das die falsche Wahl.
André: Ja, o.k. Spielt wieder deine Erfahrung da mit rein.
Stefan: So, und dann ist das halt-, wir fangen dann halt an. Wir legen ein Moodboard zusammen. Da kommen dann-, unterschiedliche Materialien werden gelegt. Wir haben nochmal ein Holz, das wir dazulegen, weil da schon ein Holz in dem Haus liegt. So. Und wenn wir damit durch sind, dann gehen wir in die Preiskalkulation. Dann gucken wir-, also wir spielen hier erst mal großes Wunschkonzert, dann gehen wir in die Preiskalkulation, dann gucken wir, ob wir zusammenkommen und dann gehen wir ins Detail.
Dann geht die-, dann geht das Feinaufmaß-, also dann geht die ganze Maschinerie los. Wir bedienen halt tatsächlich auf Wunsch des Kunden, das ist nicht zwangsläufig so, vom Rohblock bis zum eingebauten Produkt, die ganze Palette. Das heißt also, wir fertigen-, wir fertigen es an. Wir veredeln-, wir endveredeln es und wir bauen es dann halt auch mit ein.
André: Wenn ich jetzt das Badezimmer nehme und ihr da das Waschbecken aus Stein eben halt macht, kannst du was zu den Prozessen sagen? Also, gibt es da immer die gleichen Arbeitsschritte, die irgendwie so ein Stein dann durchlaufen muss, weil, das wird ja wahrscheinlich dann ein größerer Block sein, weil das ja dann auch diese Einkerbungen und so weiter hat.
Stefan: Also ein Massivwaschbecken aus Stein?
André: Richtig. Genau. Genau.
Stefan: Das ist natürlich-, solche Sachen liebe ich natürlich. Weil, das sind halt echte Unikate. Und da kann man natürlich auch richtig schön spielen. Da kann man auch sagen, ‚Ich möchte halt nicht die normale runde Form haben, sondern, ziehen es doch mal ein bisschen oval, Herr Wolf und lassen Sie die Seiten rau behauen.‘ So. Oder wir nehmen eine Rohblock und lassen das aus dem Rohblock rauswachsen oder solche Geschichten. Also da kann man halt wirklich-, da kann halt jeder sich wirklich selbst verwirklichen, in solchen Momenten.
Man kann aber auch sagen, ‚Bitte, ich möchte ganz normal Standard, aber diesen Stein kriege ich nirgends anders. Können Sie mir das bitte aus dem Stein machen?‘. Machen wir. Ja, was machen wir da? Ich würde da, an der Stelle zum Beispiel, erst mal als allererstes hinterfragen, welche Farbkombination nehmen wir denn? Weil ich der Meinung bin, dass ein Waschbecken nicht unbedingt die gleiche Farbe haben muss wie der Waschtisch. Es sei denn, er wächst natürlich daraus heraus. Das ist allerdings sehr sehr selten der Fall.
Wir haben unten in der Ausstellung zum Beispiel auch einen Rohblock stehen, wo wir einfach mal so ein Waschbecken reingemacht haben. Muss man wahrscheinlich erst das Waschbecken stellen, dann das Haus rumbauen. Aber es geht zumindest. Wir würden halt dann klären, welche Materialien passen zusammen? Ja? Sind es denn auch zweimal-, ist es zweimal Stein? Ist es ein schwarzer Stein, da drauf ein weißer Stein? Oder ist es vielleicht auch eine Holzplatte und da drauf dann halt ein brauner Stein oder was auch immer.
Und dann nehmen wir vom Rohblock, tatsächlich, schneiden eine Scheibe ab, die wir da brauchen, um dieses Massivstück zu kriegen. Und dann wird das programmiert und dann wird diese Mulde rausgearbeitet, von der einen Seite, dann wird umgedreht, dann wird die andere Seite-, um mal beim Steinwerk zu bleiben, rausgearbeitet, mit einer CNC-Fräse, Lochbohrung gemacht. Dann kommt die Politur oben drauf. Die wird zum Teil händisch erfolgen müssen. Und dann kann das zum Einbau gebracht werden.
André: O.k. Also, so vom Zeitlichen her, ungefähr, ist natürlich.
Stefan: Da gehen ein paar Stunden drauf. Also, wenn das so eine Sonderanfertigung ist, da gehen dann schon ein paar Stunden drauf. Das-, allein das Schleifen wird dort etwas Zeit in Anspruch nehmen. Was ja nicht heißt, dass wir-, solche Standardsegmente, die gibt es natürlich auch schon vorgefertigt. Das kriegt-, also dann kann man sich halt nicht mehr aussuchen, welche Struktur ich da haben will, was ich halt bei solchen Sachen dann schon machen kann.
André: In welchen Ländern hast du bereits schon deine Produkte geliefert? Kannst du da-, also überhaupt, oder?
Stefan: Das ist-, das ist ein bisschen irreführend bei uns. Weil, wir haben tatsächlich-, wir arbeiten mit einem Spielgerätehersteller zusammen, der in sehr viele Länder liefert, so dass wir so kleine Exportschlager hier bei uns haben. Das sind halt Geräte, die über Schwingungen-, also das ist ganz besonderes Material, das gibt es auch nur einmal auf der Welt, das ist so dicht, dass es halt die Schwingungen überträgt und Geräusche machen kann, auf der einen Seite. Auf der anderen Seite sind das große, drei, vier Tonnen Findlinge, die noch so eine Äquatorlinie reingearbeitet bekommen, die man drehen kann. So, und wir fertigen jetzt zum Beispiel gerade, ein Klangelement für Wien, für den Wiener Prater. Nächste Woche wird abgeholt, ein Stück für den Brooklyn-Park in New York.
André: Habe ich gesehen, bei euch auf der Facebookseites.
Stefan: Ja, genau. Und wir haben ein Stück stehen auf dem John-F.-Kennedy-Flughafen, eins in Washington, wir haben das Silicon-Valley im Sommer jetzt gerade geliefert. Vor der Oper in Sidney steht was, in Hanoi steht was. Wir haben zwei Steine nach Sotschi geliefert, zu den Olympischen Spielen. London hat zwei zu den Olympischen Spielen gekriegt. Also, die gehen so überall hin, aber das ist halt-, es ist halt so ein ganz kleines Nischenprodukt.
Und das ist natürlich total cool, wenn man dann so, ‚Hey, wir liefern hier was nach London, wir liefern was nach New York.‘ Da sagen halt alle, ‚Ja, Klasse, komm, wir fliegen hin, machen zusammen eine Abnahme.‘. O.k. Dafür war es dann halt doch ein bisschen günstig. Aber es macht schon Spaß. Aber darüber hinaus gibt es halt ein paar andere Sachen, also kleine Brunnenanlagen, mal so nach Dubai, in Dubai auf dem Flughafen steht ein Brunnen von uns, in der Smoker-Lounge.
Wir haben für den Sohn des Außenministers von Aserbaidschan eine Anlage gemacht, bei ihm. Wir haben eine große Treppenanlage am Tegernsee gemacht, wir haben in der Schweiz eine große Anlage gemacht. Wir haben eine Küchenarbeitsplatte in Stockholm eingebaut. Da kommt immer so ein bisschen was zusammen. Wir haben für den-, gar nicht so klein, zweieinhalbtausend Quadratmeter Bodenplatten gemacht für den-, für die Altstadt in Stockholm, die Altstadt, für den Prinzessinnenplatz und so weiter.
Also, immer mal wieder ein bisschen. Das ist immer so ganz nice to have. Aber ich sag mal, das Kerngebiet ist dann doch schon Norddeutschland. Also wir sind auch vom Herzen und von den Materialien auch Norddeutsch. Wir haben so typische Materialien hier drin, die einfach in den Norden gehören. Da läuft das Hauptgeschäft.
André: Ich habe mich gefragt, gibt es bestimmt speziellen Stein, was jetzt so Reinheit, Alter, bestimmte Einschlüsse und so weiter-, also das ist für mich natürlich Neuland, aber kannst du da irgendwie was zum Stein-, was jetzt so einen besonderen Stein ausmacht oder einen besonders teuren Stein, oder muss der jetzt eine bestimmte Maserung haben? Muss der besonders poliert sein oder was gibt es da für Sorten?
Stefan: Ich sprach ja gerade an, so norddeutsch. Ich kann ja mal einfach so einen Ölandstein nehmen. Das ist ja so ein hanseatisch verankertes Material hier, bei uns im hanseatischen Norden. Das Material ist über 400 Millionen Jahre alt. So. Hat ganz-, ganz schöne warme Töne und auf der anderen Seite aber auch interessante kalte Töne, so ins Bordeaux-Rote reingehend, und auf der anderen Seite ins Graue reingehend. Und wir finden dort zum Beispiel ganz viele Versteinerungen drin. Das heißt also, wir haben dann die-, die Einzeller drin.
Das Material ist, als es entstanden ist, oder als es sich abgelagert hat, in den Weltmeeren, damals ist der Kontinent an Europa gerade am Äquator vorbeigezogen. Und durch die plötzliche Erwärmung hat es da relativ viele Einzellerablagerungen gegeben, die wir halt da jetzt in dieser-, in diesem Schlamm, der sich dann da gebildet und das zugedeckt hat und über 400 Millionen Jahre ausgehärtet ist, halt jetzt wieder finden. So. Dieses Material ist zum Beispiel ein Kalkstein, der sehr hart ist.
Und deswegen kann ich da sehr viel mit der Oberfläche machen. Das heißt, ich habe sehr viel Möglichkeiten, zu spielen. Ich kann halt eine Hochglanzpolitur raufbringen, um beim Einfachsten zu bleiben, oder einfach einen Schliff. Ich kann aber auch zum Beispiel die Oberfläche bürsten und damit hole ich halt die Hartbestandteile stärker raus, als die weichen. Ich nehme die weichen mehr weg und kriege eine ganz besondere Haptik. Das ist halt-, ja, ein Lieferant von uns spricht dann immer von Oberflächenerotik. (André: O.k.)
Weil-, aber es gibt halt tatsächlich Steine, da ist das total langweilig, weil das halt total regelmäßig ist. Und es gibt Materialien, die haben halt eine total tolle Struktur drin. Und das-, das fühlt sich unglaublich an. Und wenn man sich dann vorstellt, ich gehe mal eine Runde duschen und kann da so rüberlaufen oder habe das noch in der Duschwand drin, oder irgendwie so, das macht halt auch Spaß halt, das dann anzufassen. So. Und das sind halt so die Sachen, die man aus solchen Materialien halt rauszaubern kann.
Warum der Ölandstein jetzt hier-, es ist halt so ein-, so eine Art Heimatmaterial. Man findet es hier halt in den Kirchen, in allen Hansestädten der Welt ist es zu finden. Die Rathaustreppe von Burghausen, an der österreichischen Grenze. Woher soll ich wissen, dass das eine Hansestadt war, aber es war mal eine, ist aus Ölandstein. So, das hat so einen schönen Heimatbezug halt einfach, irgendwie. Das wissen die Öländer auch, die lassen sich das entsprechend bezahlen.
Aber, es ist doch noch so, dass das halt jährlich über ein paar tausend Quadratmeter halt, überall sich wiederfindet. Sei es in Sanierung von Kirchen, dass da mal 500 Quadratmeter reinkommen oder ein Liebhaber sich ein Altstadthaus gekauft hat und sagt, ‚Ich brauche hier jetzt 40 Quadratmeter Öland.‘
André: Hast du das irgendwo in der Ausstellung, dass ich da mal ein Bild von machen kann?
Stefan: Selbstverständlich.
André: Alles klar. O.k. Wir müssen ein bisschen abkürzen, weil ich glaube, wir sind schon über die halbe Stunde drüber. So. Du sagtest im Vorwege, als wir kurz korrespondiert haben, ihr bietet auch noch andere Baustoffe, außer Steine, an.
Stefan: Ja, das hat sich so ein bisschen entwickelt. Unter dem Slogan, Stilkontor Nord, bieten wir unseren Kunden jetzt tatsächlich exklusive und erlesene Baustoffe noch mit an. Das heißt, wir haben hier ein sehr anspruchsvolles Publikum, sowieso. Weil, wer vernünftig guten Naturstein haben möchte, der kommt halt zum Fachhandel, der kann nicht in den Baumarkt gehen. So, das sind einfach-, da vergleicht man Sky mit ALDI. So. Und, ich würde sagen, aus der Not heraus, dass wir unseren Kunden halt gerecht werden wollten, den Ansprüchen unserer Kunden, haben wir halt angefangen, weitere Produkte mit einzuführen.
Das heißt, sei es ein italienisches oder französisches Terrakotta. Sei es Terrazzo, sei es gehobene, anspruchsvolle Keramikfliesen, Handanfertigungen. Die Zellige aus Marokko. Oder die gute-, gute Zementfliesen. So was in der Art. Also solche Sachen, wo ich sicher sein kann, dass es etwas ist, was kein Konkurrenzprodukt zu meinem Naturstein darstellt, sondern eher ein ergänzendes Produkt für meinen Kunden.
Dass mein Kunde sagt, ‚Ich finde hier bei Naturstein Wolf etwas, womit ich mich wirklich schön einrichten kann, ohne, dass ich halt überwiegend nur Naturstein irgendwie nehmen muss. Sondern, ich kann halt auch eine schöne Fliese finden. Aber halt nicht das, was ich halt im Baumarkt finde, sondern das ist dann halt etwas Besonderes.‘ Oder, wie gesagt, wie ich eben schon ansprach, dann die Zementfliese, die ja jetzt wieder Einzug hält. Terrazzo ist total im Kommen, ist absolutes Szenematerial mittlerweile wieder. Die Architekten aus-, aus Mailand und New York stürzen sich auf Terrazzo. Und das sind so Sachen, wo ich halt sage, das machen wir dann auch.
Warum soll ich einem Kunden, der ein hochwertiges Mosaik sucht-, erst will er meinen Stein und dann ein hochwertiges Mosaik, warum soll ich ihm dieses Mosaik nicht mit anbieten und natürlich mit einbauen. (André: O.k.) Ich habe die Möglichkeit, hier das gesamte-, dieses gesamte Storytelling zu machen. ‚Das hier ist dein Moodboard. Das ist dein Haus. Das ist deine Farbgebung. Und wenn Sie die Farrow and Ball-Farbe noch dazu haben wollen, oder die Wall-Deco-Tapete, dann ist das überhaupt kein Problem. Dann geht das halt auch.‘
André: O.k. Wenn du jetzt verschiedene Produkte dann auslieferst und so weiter, gibt es da so einen Zettel, so eine Pflegeanleitung, die du irgendwie mit beigibst, weil es gibt ja dann-, der Boden ist anders vielleicht zu handhaben als, keine Ahnung, Fliesen im Bad oder ein Waschbecken, was.
Stefan: Auf jeden Fall, ja. Also es ist auch-, um das auch gleich klarzustellen. Also wir bieten hier einzelne Holzprodukte dann halt zum Beispiel für den Boden mit an. Die Verlegung mache ich nicht. Ich habe-, wir haben hier ein Netzwerk, ein hochwertiges Netzwerk von guten Handwerkskollegen, die dann in ihrem Bereich wieder tätig werden. Das heißt also, wenn ich hier eine Waschtischarmatur mitliefere von THG Paris zum Beispiel, dann ist es nicht so, dass ich die dann auch mit anschließe. Sondern, das macht dann weiterhin der Klempner, der hat die Versicherung dafür, der muss die Gewährleistung übernehmen.
Das Gleiche beim Holzboden. Natürlich, wenn wir etwas verlegen, muss es eine Reinigungsempfehlung geben. Wir sind Ansprechpartner hier für mehrere Reinigungsfirmen auch, die mit uns zusammen Reinigungen vornehmen. Das heißt, es gibt mehrere Möglichkeiten von Verschmutzungen, die halt passieren. Sei es, der Essig ist ausgekippt und hat den schönen französischen Kalkstein irgendwie angegriffen. Oder man war im Urlaub und die Ölflasche hatte getropft und hat sich verharzt, also ist eingetrocknet.
Etwas, was man mit einem Haushaltsmittel nicht rauskriegt. Dafür haben wir Möglichkeiten. Aber grundlegend, es geht um eine Grundreinigung. Für die Grundreinigung gibt es-, die eigentlich bei Naturstein ganz einfach ist. Also am besten nur warmes Wasser. Und wenn man-, wenn es dann ein bisschen doller wird, dann kann man ein bisschen echte grüne Seife mit dazu nehmen. So. Dann habe ich schon mal-, da habe ich ein bisschen Fett mit drin. Damit arbeitet der Stein ganz gut.
Wir reden hier ja auch immer von Patina, die entstehen muss, die auch ganz natürlich entsteht. Wir kommen sonst immer nur noch ins Gespräch, wenn es halt irgendwo brennt. (André: O.k.) Wenn irgendwo was passiert ist und wenn wir es nochmal aufschleifen sollen. Das ist der Vorteil von meinem Naturstein, den kann ich so lange aufschleifen, bis ich ihn weggeschliffen habe. (André: Ja, o.k.)
Ja. Beim Imitat kann ich das nicht. Da habe ich eine oberflächliche Beschichtung und wenn ich da irgendwo mal einen Preller drin habe, ich nehme jetzt mal eine Keramikfliese mit einer Oberflächenbeschichtung und da schmeiße ich meinen Blumentopf drauf und haben oben halt die Delle drin, dann hatte ich eine schwarze Fliese mit einem weißen Loch jetzt drin. Beim schwarzen Stein hätte ich halt gesagt, wahrscheinlich hätte ich gesagt, ‚Braucht man gar nichts machen, pflegt sich wieder zu.‘ Wenn die Stelle so groß ist, na gut, dann schleifen wir halt mal rüber. Dann sieht es danach wieder gut aus.
André: O.k. Ja. Ich habe mal ein bisschen geguckt, wegen Steinpflege. Da gibt es so viele Suchanfragen dazu, wie pflegt man jetzt den Stein und so weiter. Man sieht immer, das ist jetzt, was mir immer häufig auffällt, Menschen mit Hochdruckreinigern, die ihre Steinplatten und so weiter reinigen. Da frage ich mich-, also da habe ich verschiedene Lager gelesen, die einen sagen, das ist gut, die anderen sagen, man raut damit zu sehr die Oberfläche auf und gibt dem Moos dann noch mehr die Möglichkeit, eben halt reinzugreifen. Gibt es da auch nochmal irgendwie Tipps, auch wenn man jetzt vielleicht nicht ein Produkt hier bei dir bezogen hat?
Stefan: Also Reinigung generell mit Klarwasser und Wurzelbürste. Ja? Dauert ein bisschen länger, kostet ein bisschen mehr Muskelkraft, ist allerdings besser für den Boden. Es gibt-, also es gibt keinen Kärcher, mit dem man mit Hochdruck auf ein Produkt gehen darf. Das, was beim Holz passiert, dass mir das Holz wegfliegt, passiert beim Beton genauso wie beim Stein. Ich habe eben von den Bürsten gesprochen. Wir tun nichts anderes damit. Wir-, beim Bürsten machen wir es ganz bewusst, mit Absicht, dass wir die Weichbestandteile mehr rausholen und die Hartbestandteile stehen bleiben. Das Gleiche passiert beim Naturstein, wenn ich da mit Druck draufgehe. Wenn ich ein Reinigungsgerät nehme, weil, wir sprechen hier von Kärchern, eigentlich hat das ja mit dem Unternehmen zu tun, das haben die gut hingekriegt. (André: Ja.)
Ja, ein Taschentuch ist ja auch ein Tempo. Wenn ich da mit einem Reinigungsgerät draufgehe, dann darf es nie der direkte Kontakt sein mit Druck. Das heißt also, wenn ich-, das hat Kärcher natürlich auch erkannt, heutzutage kaufe ich ja dann die beweglichen Bürstenköpfe, die mit Wasser gespült werden. Das heißt, was machen Sie heute? Heute geben Sie Wasser ohne Druck drauf und bürsten mechanisch. Das ist die richtige Art und Weise, zu reinigen. Alles andere zerstört das Material. Und da ist es völlig egal, ob ich da Natursteinbeton oder sonst irgendwas nehme, na, eine Keramik kriege ich damit wahrscheinlich nicht hin. Aber auch bei einer Keramik habe ich eine mineralische Fuge, die ich an der Stelle dann wahrscheinlich auch kaputtmache.
André: Gibt es etwas, was 2017 besonders nachgefragt war? Also, wo du sagst, Mensch, das hat es jetzt, ein Jahr davor, noch nicht so gegeben. Das jetzt irgendwie vielleicht was in diesem Jahr war, was jetzt mehr angefragt wurde, als in den anderen Jahren?
Stefan: Also, wir haben klare Trendfarben. Die Trendfarbe Schwarz ist ungebrochen. Also, schwarz, weiß ist wieder stark da, also immer nur eins von beiden. Also nicht die Kombination schwarz-weiß. Ja, und es sind die Alternativmaterialien so ein bisschen. Die Mode-, die Modematerialien. Terrazzo, Quarzkomposit, solche Sachen sind halt stark im Kommen. Wobei wir da erstens ganz entspannt sind, weil wir es halt auch können. Also, wir verarbeiten das genauso wie Naturstein. Ich habe da-, mir ist es egal, ob ich nachher eine Platte aus Keramik schneide oder aus Stein oder einen Block Terrazzo aufschneide oder Naturstein. Das ist völlig egal, ist ja genau das Gleiche, lässt sich alles ähnlich verarbeiten.
Viele Fliesenleger kommen dann halt auch zu uns, viele Fliesenlegerkollegen, die dann halt mal sagen, ‚Kannst du das mal zuschneiden?‘ Wir haben Keramikblätter da, wir machen das sofort und schneiden auch mal einen Beton für einen Garten- und Landschaftsbauer auf oder so was. Haben wir überhaupt kein Problem mit. Aber, und das zeigt halt auch die Erfahrung, das sind halt Modeerscheinungen und die kommen und gehen. So, also, es gibt die Beständigkeit beim Naturstein, weil die Wertigkeit halt einfach da ist, die Erkenntnis der Wertigkeit. Sachen, von denen ich eben sprach, sie lassen sich vernünftig pflegen. Ich kann-, wenn irgendwas passiert, kann ich sie nachschleifen und dann sieht es aus, wie neu. Ich kann 800 Jahre alte Platten-, könnte ich rein theoretisch heute in der Kirche schleifen und würd dann die nächsten 800 Jahre wieder meine Ruhe haben.
Ja, und das sind halt Wertigkeiten. Hier kommen Leute rein, die sagen, ‚Herr Wolf, wir möchten gerne, aber wir möchten bitte kein China und wir möchten bitte keine Keramikimitate. Wir möchten Naturstein haben.‘. Natürlich. So, und das-, diese Wertigkeit wird halt immer da bleiben. So, der Eine möchte halt jetzt mal eine Keramik haben, am Fußboden oder in der Küche oder an der Wand, der Nächste möchte halt mal ein Quarzkomposit haben. Warum? Ein Quarzkomposit hat die Optik eines Kalksteins. Ich kann Kalkstein nicht in die Küche legen, da habe ich nur Ärger mit, es sei denn, der Kunde sagt, ‚Ist mir egal.‘.
Haben wir auch schon gehabt. Der Kunde sagt, ‚Ich altere, mein Haus altert, meine Arbeitsplatte altert mit mir. Es darf sich gerne alles mit mir verändern.‘ Fand ich auch toll. Aber muss man dann halt auch wissen und wollen. (André: Ja.) Es geht ja nur darum, dass man es weiß. Welche Alternativen habe ich und ist mir das Ganze dann halt Preis wert? Also, ist es Preis wert, ist es mir der Preis wert? Und das muss man halt einfach dann immer ins Verhältnis stellen. Da haben wir, glaube ich, ganz gute Möglichkeiten hier.
André: Also, ich merke schon, das ist ein interessantes Thema. Als du vorhin mit dem Flur angefangen hast, was man alles beachten muss, Sonne hier, Licht da, wo wird der Boden genutzt und so weiter. Ich glaube, wenn ich dir da Fragen zu stelle, da könnten wir wahrscheinlich noch eine Stunde sitzen und noch länger. Man merkt, dass du für das Thema, sag ich mal, ich nehme das Wort ganz gerne, brennst. Du-, da funkeln deine Augen, man sieht, dass dir das Ganze Spaß bringt.
(Stefan: Ja.) Aber wir müssen irgendwo auch dann einen Absprung finden. Deswegen, den Zuhörern und Lesenden, die jetzt sich den Text-, das Interview durchlesen, gibt es etwas, was du denen noch mitgeben möchtest, die sich jetzt für Natursteinprodukte interessieren? Sollen die hier mal vorbeikommen, wenn sie, keine Ahnung, ein neues Waschbecken haben möchten, wenn sie ein Haus bauen möchten? Wann sollten sie denn mal vorstellig werden, also?
Stefan: Also, bei uns gibt es kein Klein und kein Groß, keine schlechten Aufträge oder irgendwas, was wir nicht wollen. Wir sind für jeden da. Das heißt also, es ist mir egal, ob es eine Promenade ist oder eine Fensterbank. Und wenn jemand ein Problem hat oder einen Wunsch hat, etwas mit Naturstein zu machen, der ist hier gerne gesehen. Und-, also wir sind von 7 bis 17 Uhr in der Woche immer da. Am Wochenende von 9 bis 13 Uhr und jederzeit ansprechbar. Also, alle Mitarbeiter hier, seien es die, die man vielleicht irgendwo auf einer Baustelle oder auf einer Straße trifft, auf dem Friedhof oder in einer Filiale, jeder freut sich darüber, wenn ein Kunde ihn anspricht und ihn nach seiner Meinung fragt.
André: Das heißt, ihr habt ihr auch Laufkundschaft oder alles nur auf Termin dann?
Stefan: Nein. Wir haben hier-, also wir sind insgesamt 32 Mitarbeiter und haben hier in der Zentrale-, sind wir mit acht Fachleuten vertreten, das heißt also, hier ist eigentlich immer jemand da, der eine Beratung durchführen kann.
André: Na, super. O.k. Öffnungszeiten hatte ich jetzt Homepage nicht so einfach gefunden.
Stefan: Die sind ein bisschen versteckt. (André: Ja. Genau.) Da sind sie auf jeden Fall.
André: Ah, unter Kontakt. O.k.
Stefan: Da unten. Da sind sie.
André: Ja, wunderbar. Ja, gut, dann danke ich dir, Stefan, dass du dir die Zeit genommen hattest, oder besser gesagt, hast.
Stefan: Gerne doch.
André: Und, ja, ist auf jeden Fall interessant für mich auch, der jetzt so eine handwerkliche Ausbildung damals gemacht hat. Es ist absolut faszinierend, was man doch alles so mit Stein eben halt machen kann, was man beachten muss. Ja, finde ich super. Ich danke dir.
Stefan: Aber gerne doch.