Neue Seebrücke am Timmendorfer Strand
Auf zur neuen Seebrücke! Im Wetterbericht stand etwas von starken Windböen. Ich dachte mir, ideal wäre es, an die Küste zu fahren, um ein paar Bilder zu machen. Dort angekommen war es meines Erachtens nur noch ein laues Lüftchen. Ab und an pustete es mal, aber selbst den Wellen war bei dem Windchen langweilig, so dass sie nur seicht gegen das Ufer plätscherten. Es windete leicht und dazu nieselte es. Typisches norddeutsches Wetter. Dennoch: Bei diesem Wetter sind nicht viele Menschen unterwegs.
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Als ich mich entschied, Richtung Timmendorf zu fahren, nieselte es leicht. Ich weiß nicht genau, was es war, aber etwas zog mich heute an die Ostsee. Ich liebe den Norden und das Meer. Geboren und aufgewachsen in Kiel bin ich ein Kind der Küste. Es gibt mir Ruhe, am Meer zu stehen, den Wind und die frische Seeluft zu genießen. So auch heute! Ich hatte meine Schietwetter-Jacke an, meinen Kamerarucksack auf dem Rücken und eine GoPro in der Hand. Erster Halt war die neue Seebrücke am Timmendorfer Strand. Vereinzelt gingen ein – zwei Paare über die neue Brücke. Ich genoss, so verrückt das klingt, das Wetter. Okay, hier und da zog es mal, aber das störte mich nicht. Ich hörte leise Hans-Zimmer und dazu gesellte sich der Sound der Ostsee. Eine tolle Komposition.
Darum liebe ich den Norden
Der Text zum Video – Der Norden
Hier liegt eine Stille, die spricht. Das Rauschen der Wellen erzählt Geschichten von Weite und Freiheit. Die salzige Luft füllt die Lungen, reinigt den Kopf. Möwen kreisen am Himmel, ihr Rufen hallt über den Strand.
Du spürst den Sand unter deinen Füßen, fühlst dich geerdet. Das Meer – immer in Bewegung, ein Rhythmus, der beruhigt. Ein tiefer Atemzug, und da ist sie: die Freiheit des Augenblicks.
Der Norden schenkt Raum. Raum zum Sein, zum Durchatmen. Ein Ort, der die Seele umarmt, mit seinem Wind, seinen Wellen und seiner endlosen Weite. Das ist Heimat. Das ist der Norden.
Die neue Seebrücke
Die Neue Seebrücke am Timmendorfer Strand ist das neue Wahrzeichen der Gemeinde und lädt mit ihrem besonderen Design und Funktionen zum Entdecken ein. Nach fünf Jahren der Planung und drei Jahren Bauzeit wurde sie am 20. September 2024 feierlich eröffnet. Die Brücke erstreckt sich auf eine Länge von 250 Metern aufs Meer hinaus, wobei der gesamte Rundweg 427 Meter beträgt. Besonderheiten sind das Hochplateau in der Mitte und der sieben Meter breite Brückenkopf mit Holzmöbeln, die zum Entspannen einladen.
Die neue Brücke ersetzt die 1976 erbaute, sanierungsbedürftige Seebrücke und wird als moderner Treffpunkt und touristisches Highlight angesehen. Der Bürgermeister Sven Partheil-Böhnke bezeichnet sie als ein infrastrukturelles Juwel, das die Küste bereichert und die Nähe zur Ostsee auf besondere Weise erlebbar macht. Dafür bedarf es für mich persönlich keine Brücke dieses Ausmaßes, aber gut. Mir reicht der saubere Strand. Als ich auf der Brücke stand, sah ich einige Bagger umherfahren, die die Algen zusammenkehrten, die das Wasser an den Strand gespült hatten, durch den starken Wind.
Die filigrane, lassförmige Bauweise bietet mit ihrem transparenten Edelstahlseilnetz freie Sicht rundherum auf die Ostsee. Nachts wird die Seebrücke stilvoll beleuchtet, was ihre geschwungene Form eindrucksvoll noch mal mehr hervorhebt. Neben ihrer modernen Architektur umfasst sie auch Anleger für Sport- und Bäderschiffe. Mit einem Eigenanteil der Gemeinde von 4 Mio. € und Fördermitteln von 7,9 Mio. € des Wirtschaftsministeriums Schleswig-Holsteins wurden insgesamt 11,9 Mio. € investiert. Ein stolzes Sümmchen. Da muss eine alte Frau lange für Stricken – wie man so schön sagt!
Niendorfer Hafen
Nach dem Timmendorfer Strand fuhr ich noch zum Niendofer Hafen. Nun nieselte es etwas stärker, der Wind nahm noch etwas zu. Ich sah zwei Wassersportler draußen auf dem Meer. Mein Herz hüpfte vor Freude. Ich genoß den Moment, der mir wie Urlaub vorkam. Ein Privileg, hier oben wohnen zu können. Ich sollte öfter wieder ans Meer fahren. Nichts macht so klar im Kopf wie eine frische Brise an der See!