Slacklining am Krähenteich

Koordination, ein gutes Gleichgewichtsgefühl und Konzentration wird beim Slacklining benötigt. Wie mir in einem kleinen Interview mitgeteilt wurde ist Slacklining eine hervorragende Sportart, um den ganzen Körper zu trainieren. Slacklining geht auf die Arme, Schultern und den Rumpf. Gerade in den Anfängen hat man einen ordentlichen Muskelkater. Dieser Artikel befasst sich mit der Trendsportart und gibt einen kleinen Einblick was Slacklining genau ist, was es dazu braucht und wie man am besten startet.

Slacklining in Lübeck
Slacklining in Lübeck

Volle Konzentration und Aufmerksamkeit

Den Blick geradeaus gerichtet, alles um sich herum ausblenden. Das Bellen der umherlaufenden Hunde, die Gespräche der Passanten, die immer wieder kurz stehenbleiben um den Slacklinern beim Slacklining zuzuschauen. Nach einigen Gängen brauchen die Jungs immer mal wieder eine Pause. Trotz Temperaturen die sich unterhalb der 20 Grad an diesem Tag befanden, liefen den Slacklinern Schweißperlen über ihre Stirn. Kein Wunder dachte ich mir. Durch den Sport weiß ich wie anstrengend Ganzkörperübungen sind, wenn dazu noch dies noch auf unbefestigten Untergrund ausgeführt wird, erhöht dies noch den Schwierigkeitsgrad und es wird noch anstrengender.

Als würde eine Slackline die Schallmauer durchbrechen

Die Slacklines wurden zwischen zwei Bäumen gespannt. Durch einen Gurtspanner wurde die jeweilige Slackline nach Ermessen des jeweiligen Slackliners gespannt. Einige an dem Tag gespannten Slacklines waren so straff gespannt, das sie beim emporschnellen nachdem jemand abstieg oder runterfiel einen dumpfen Knall von sich gaben. Als würde ein Düsenjet eine Schallmauer durchbrechen. So zumindest kam es mir vor. Zwar nicht in dieser Lautstärke aber ungefähr dem Klang nach zu zuordnen.

Gespannte Slackline
Gespannte Slackline

Fliegende Kameras und Wertarbeit Nikon

An diesem Tag fotografierte ich das erste Mal Personen auf einer Slackline. Etwas naiv und unachtsam hatte ich nur das Bild vor Augen. Ein Slackliner fiel, die Slackline schnellte nach oben erfasste meinen Arm und riss mir die Kamera aus der Hand. Die Kamera ging steil nach oben und fiel aus ca. 2,50 Metern auf den Rasen. Anfangs noch erschrocken was passiert war, nahm ich dann  das Schauspiel in Zeitlupe war und dachte mir, das wars mit meiner Nikon Z7. Glück im Unglück sie ging mehr in die Höhe als das sie Strecke zur Seite machte, sonst wäre sie im Krähenteich gelandet. Aber Dank Nikons Wertarbeit, hat es nur die Sonnenblende getroffen.

Funktionstest: Alles in Ordnung, die Kamera ist ganz

Der Schock saß einen kleinen Moment. Ich sammelte die Kamera vom Rasen auf. Begutachte sie von allen Seiten. Sie sah intakt aus. Nur die Sonnenblende hatte es abgerissen. Sofern es nur die Sonnenblende betraf, ist alles gut, dachte ich mir. Ich hörte mir die die Mechanik an, nachdem ich die mehrmals hintereinander auslöste. Keine ungewöhnlichen, nicht bekannten Geräusche zu entnehmen. Ich fokussierte auf eine naheliegene Flasche und dessen Etikett, die auf dem Rasen neben einem Mülleimer stand. Die Schrift war gut zu erkennen. Das Bild sah in sich stimmig aus und so wie ich es gewohnt war. Glück gehabt. Ergo, eine Handschlaufe kann nicht schaden, sollte man doch mal unachtsam sein und zu nah an der Slackline stehen. Mit dieser kleinen Sicherheit, würde die Kamera zumindest nicht auf den Boden fallen.

Rollentausch zwischen Fotograf und Seiltänzer

Die Slackliner hatten zwar angeboten, dass ich mich auch gerne mal auf der Slackline probieren könnte, aber ich dachte mir, das kann nie und nimmer gut gehen. Steif wie ein Brett, würde ich einen Sturz nie mehr so gut wegstecken, wie die gut 20 Jahre jüngeren Slackliner vor meinen Augen. Also beließen wir es dabei und ich nahm die Jungs noch eine Zeitlang auf. Eine tolle Trendsportart die hier immer häufiger zu sehen ist. Wie ich bei meinen Fototouren durch Lübeck entdecke. Auch an der Obertrave habe ich schon kleine Kinder gesehen, die über eine gespannte Slackline spielend und leichtfüßig überquerten.

Kunstfaserband fürs Slacklining
Kunstfaserband fürs Slacklining

Slacklining, was ist das?

Slacklining ist eine Trendsportart. Wobei es hier zu definieren gilt, was ist eine Trendsportart? Eine Trendsportart grenzt sich von den traditionellen Sportarten ab und ist nicht dem Breitensport zuzuordnen. Slacklining ähnelt dem Seiltanzen. Beim Slacklining bewegt und dehnt sich das gespannte Kunstfaserband oder Gurtband unter dem Slackliner. Im Gegensatz zum Drahtseiltanz, wo das Seil straff gespannt ist. Die Slackline wird zwischen zwei Befestigungspunkten gespannt. Meist werden hierfür Bäume genutzt.

Woher kommt das Slacklining?

Zurückzuführen ist das Slacklining auf die 60er Jahre. Kletterer suchten eine Alternative, wenn die Felswände durch Regen zu Nass waren. Not macht erfinderisch, im kalifornischen Yosemite-Nationalpark überbrückten Kletterer die Zeit und balancierten auf den Absperrketten der Parkplätze, um ihren Gleichgewichtssinn zu trainieren. Aus dieser Alternative entwickelte sich eine weltweite Trendsportart. Jedoch dauerte es einige Jahre! Anstelle der Kette wurde später die Kletterausrüstung fürs Slacklining genutzt.

Pionier des Slacklinings Scott Balcom

Um das Jahr 1985 wurde eine Slackline, eine sogenannte Highline in mehreren hundert Meter Höhe gespannt auf der Scott Balcom zwischen einer Felswand und einer Felsnadel hin- und her balancierte. Der Fotograf Dean Potter fotografierte die waghalsige Szene. Die Bilder gingen um die Welt und trugen zur Wegbereitung des Sklacklinings bei.

Gutes Zusatztraining
Gutes Zusatztraining

Slacklining ist ein gutes Zusatztraining

Bei Sportarten bei denen ein gutes Gleichgewichtsgefühl benötigt wird, wie zum Beispiel, das Skifahren, Kampfsport oder Skifahren, ist das Slacklining ein gutes Zusatztraining um das Gleichgewicht zu trainieren. Neben der Balance die man trainiert, wird auch die Konzentration und Koordination gefördert. Der Slackliner ist fokussiert auf die Line er blendet alles andere um sich herum aus. Eine gute Übung um zum Beispiel auch bei einer Klausur alles um sich herum auszublenden und sich auf die Prüfung zu konzentrieren.

Für wen ist das Slacklining geeignet?

Slacklining ist für alle Altersgruppen geeignet. Vorausgesetzt ist eine gewisse Grundsportlichkeit. Hat man sich erst ein wenig auf der Slackline probiert, entwickelt man sich recht schnell. Am erste Tag wird man damit zu tun haben sich halbwegs auf der Slackline zu halten. Dies kann sich in die darauffolgenden Tage hinziehen. Aber danach folgen die ersten Schritte und es wird weniger wackelig. Nach einigen Tagen, kann man es sogar schaffen bereits die ganze Slackline mehr oder minder sicher zu gehen. Übung macht den Meister. Wobei man sicherlich anfänglich auch gut mit einem Muskelkater zu tun haben wird.

Rundschlinge mit Rindenschutz
Rundschlinge mit Rindenschutz

Was braucht es zum Slacklinern?

Neben einer Slackline, werden zwei Fixpunkte benötigt. Zum Spannen der Slackline ein Spanngerät und zwei Rundschlingen, die jeweils um einen Baum zum Beispiel gelegt werden. Um die Rinde zu schützen sollte ein Rindenschutz (z.B. Teppich- oder Filzreste) unter die Rundschlingen gelegt werden. Anfänger sollten die Slackline nicht über die Kniehöhe spannen. Anfänglich sollte die Slackline nur 3-5 Meter weit gespannt werden.

Bei einer längeren Distanz wird die Slackline zunehmend instabiler. Die Arme in Schulterhöhe ausgebreitet werden zum ausbalancieren genutzt. Nur ein Fuß sollte sich auf der Slackline befinden, das andere Bein wird zusätzlich zu den Armen zum ausbalancieren genutzt. Außer in der Zeit, in dem Du einen Schritt vor den nächsten setzt. Am Anfang kann eine zweite Person eine gute Hilfe sein, auf dessen Schulter man sich abstützen kann, wenn man das Gleichgewicht verliert.

Hinweis: Nicht überall ist das Spannen einer Slackline erlaubt. Informiere Dich vorher bei der Stadt Lübeck, an welchen Orten das Spannen erlaubt ist.

Weitere Tipps zum Slacklining

Einige werden feststellen, dass sie immer wieder mit dem linken oder rechten Fuß zuerst aufsteigen. Es empfiehlt sich dennoch auch die andere Seite mit der man nicht so sicher ist, gleich mit zu trainieren. Warum? Um sicherer zu werden und für eine Drehung auf der Slackline. Dazu fördert es zusätzlich die Koordination und den Gleichgewichtssinn. Den Blick nach vorne richten, nicht auf die Füße. Klar, am Anfang ist man eher noch ängstlich und steif, aber eine Beweglichkeit in der Hüfte und in den Knien hilft besser die Balance zu halten. Ganz oben sollte natürlich der Spaß stehen!

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