Was Du über Kaffee wissen musst
„Drei Dinge gehören zu einem guten Kaffee: erstens Kaffee, zweitens Kaffee und drittens nochmals Kaffee.“
(Alexandre Dumas (1802 – 1870), (père, der Ältere), französischer Bühnenautor )
Für Dich ist Kaffee – ebenso wie für Alexandre Dumas – mehr als nur ein koffeinhaltiges Getränk, um morgens wach zu werden? Du bist ein echter Genießer und möchtest Dein Wissen gerne erweitern? Oder bist Du noch neu in der Welt des Kaffees und möchtest erfahren, was einen wirklich Guten ausmacht? In all diesen Fällen bist Du bei diesem Artikel goldrichtig. Hier erfährst Du alles Wissenswerte rund um das „schwarze Gold“, damit auch Du zu einem echten Experten wirst.
Die Ursprünge: Woher stammt Kaffee eigentlich?
Es ist überliefert, das heiße Gebräu aus gerösteten Kaffeebohnen zu trinken, sei ein Brauch aus Ostafrika, höchstwahrscheinlich Äthiopien, gewesen. Als bekanntestes Gebiet für den Anbau von Kaffee galt im Mittelalter der Jemen – inklusive seiner Handels- und Hafenstadt Mokka, nach der später eine eigene Kaffeesorte benannt werden sollte. Von hier aus traten die exotischen Bohnen dann ab dem 17. Jahrhundert ihren Siegeszug nach Europa an.
Der Kaffee kommt nach Europa
Im Jahr 1645 öffnete das erste Kaffeehaus am berühmten Markusplatz in Venedig seine Pforten. Im Laufe der Jahre folgten weitere Kaffeehäuser in europäischen Großstädten. In Deutschland wurde das erste Kaffeehaus 1673 in Bremen eröffnet. Die Hansestadt Hamburg zog dann übrigens erst vier Jahre später nach. Kaffeehäuser waren damals Orte der Kultur, in denen sich Vertreter von Kunst und Literatur miteinander austauschten. Das bittere Getränk wurde auf Wunsch mit Sahne oder Milch und Zucker verfeinert und mit einem Glas Wasser genossen. Kaffeehäuser finden auch heute mittlerweile immer größer werdender Beliebtheit – In Lübeck zum Beispiel: Kaffeehaus Lübeck in der Hüxstraße.
Kaffee ist für alle da
Zunächst war Kaffee ein Getränk für eine gut betuchte und kleinere Gesellschaftsschicht. Das einfache Volk hingegen konnte sich das neue Getränk nicht leisten und blieb zunächst bei seinem gewohnten Genussmittel Bier. Als der Kaffee jedoch nach und nach günstiger wurde, konnte er sich in allen gesellschaftlichen und sozialen Schichten etablieren.
Auch Kaffeehäuser wurden dann zu Orten, an denen sich sämtliche Berufsgruppen und alle sozialen Schichten trafen, um über wirtschaftliche und politische Themen zu diskutieren – natürlich bei einer Tasse des anregenden Heißgetränkes.
Interessante Fakten rund um das Thema Kaffee
„Nur eins ist besser als eine Tasse guter Kaffee: zwei Tassen guter Kaffee.“
(Detlev Fleischhammel (*1952), deutscher Theologe)
Kaffee ist viel mehr als ein anregendes koffeinhaltiges Getränk. Für einige Menschen ist es ein fester Bestandteil ihrer kulinarischen Kultur und einfach unverzichtbar. Es gibt viele interessante Fakten rund um das Thema Kaffee, von denen wir Dir die interessantesten an dieser Stelle präsentieren möchten.
Vorsicht beim Koffein-Kick
Koffein ist für Körper und Geist anregend und verleiht vorübergehend neuen Elan. Wie bei so vielen Dingen im Leben macht aber auch bei Kaffee die Dosis das Gift, denn trinkt man mehr als fünf Tassen Kaffee täglich, kann man davon Halluzinationen bekommen. Dieser Ansicht ist zumindest ein Professor einer australischen Universität. In seinen Untersuchungen konnte er feststellen, dass Stress in Kombination mit einem hohen Koffeinspiegel zu einem erhöhten Risiko für Sinnestäuschungen führen kann.
Deutschland ist Kaffeeland
Pro Jahr trinkt jeder Deutsche durchschnittlich etwa 160 Liter Kaffee, was etwa rund zwei Standard-Kaffeetassen entspricht. Hiermit trinken die Deutschen sogar mehr Kaffee als reines Wasser. Der Wasserverbrauch liegt pro Jahr etwa bei 140 Litern pro Kopf – der von Bier übrigens bei rund 105 Litern. Entgegen der landläufigen Meinung trinken die Deutschen durchschnittlich also deutlich mehr Kaffee als Bier pro Jahr.
Kaffee und sein Aroma
In Kaffee sind mehr als 800 verschiedene Aromen enthalten – damit handelt es sich um eines der aromareichsten Lebensmittel überhaupt. Interessant: Viele der im Kaffee enthaltenen Aromen konnten bisher noch nicht eindeutig identifiziert werden. Aus diesem Grund ist die Herstellung von künstlichem Kaffeearoma bislang auch noch nicht möglich.
Kaffee hebt die Stimmung
Das im Kaffee enthaltene Koffein ist natürliches Doping für im Gehirn vorhandene Hormone wie Dopamin, Serotonin und Endorphinen, also den bekannten Glückshormonen. Aus diesem Grund kann Kaffee stimmungshebend und aufmunternd wirken. Hast Du also einmal einen schlechten Tag, kann Dir vielleicht der Genuss von Kaffee aus dem Stimmungstief heraushelfen.
Kaffee verlängert die Ausdauer
Durch Koffein und die anderen in Kaffee enthaltenen Inhaltsstoffe kannst Du Deine Muskeltätigkeit anregen. Du kannst Deine Ausdauerleistung durch das Koffein um ganze 30 bis 120 (!) Minuten verlängern. Dies ist vor allem bei typischen Ausdauersportarten wie Rudern, Tennis, Schwimmen, Radfahren und Laufen sicherlich hilfreich.
Kaffee als Doping für das Gehirn
Tatsächlich kannst Du durch die anregenden Substanzen in Kaffee Deine Denkleistung steigern. Dies haben zumindest amerikanische Forscher festgestellt. Das in Kaffee enthaltene Koffein ist nicht nur ein echter Wachmacher, sondern kann auch die Gedächtnisleistung verbessern. Bereits 200 Milligramm Koffein können das Erinnerungsvermögen steigern und beim Lernen helfen.
Kaffee als Schmerzkiller
Du magst es vielleicht nicht glauben, aber Kaffee kann schmerzlindernd wirken, beispielsweise bei den Auswirkungen eines Muskelkaters. Bereits zwei Tassen Kaffee können schmerzlindernde Auswirkungen haben, wie verschiedene Untersuchungen ergaben.
Kaffee kann das Risiko für Diabetes senken
Die Zuckerkrankheit, kurz auch Diabetes, genannt, ist eine der typischen und häufigsten Zivilisationskrankheiten der heutigen Zeit. Durch Kaffee lässt sich das Risiko, an Diabetes vom Typ 2 zu erkranken, um ganze 50 Prozent senken. Dies trifft jedoch nur auf Personen zu, die täglich vier Tassen Kaffee zu sich nehmen. Durch jede weitere Tasse könne das Diabetes-Risiko noch einmal um sieben Prozent reduziert werden, wie eine amerikanische Studie resümiert.
Kaffee als Mittel gegen Mundgeruch
Einige Substanzen im Kaffee haben eine antibakterielle Wirkung und können daher für einen besseren Atem sorgen, so das Ergebnis einer Studie der israelischen Universität von Tel Aviv. Solltest Du Deinen Kaffee mit Milch trinken, verschlechterst Du hierdurch Deinen Atem jedoch wieder. Warum? In Deinem Mund zersetzen Bakterien den Kaffee und die Milch erneut in übelriechende Substanzen.
Kaffee kann Risiko für Hautkrebs senken
Wie eine amerikanische Studie herausfand, haben Menschen, die drei oder mehr Tassen Kaffee pro Tag trinken, ein deutlich geringeres Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Dies wird Dich wohl jedoch nur freuen, wenn Du eine Frau bist, denn die Forschungsergebnisse galten zunächst einmal nur für weibliche Studienteilnehmer.
Was duftet denn hier so gut?
Bereits der Duft von Kaffee kann Deinen Stresslevel senken. Dies behaupten jedenfalls südkoreanische Wissenschaftler nach Versuchen mit Ratten. Die Wissenschaftler konnten beobachten, dass Gefühle von Stress und Müdigkeit bei den Tieren sanken, wenn diese dem Duft von Kaffeearomen ausgesetzt wurden.
Kaffee als Inspirationsquelle
Der berühmte Komponist Ludwig van Beethoven braute sich zu Lebzeiten jeden Tag eine Tasse Mokka aus genau 60 Kaffeebohnen. Ob der Kaffee nun wirklich Inspiration für seine Rolle als Komponist gewesen ist, lässt sich jedoch nur vermuten. Ähnliches gilt auch für den französischen Schriftsteller Honoré de Balzac, der tagtäglich zwölf Stunden arbeitete und jeden Tag mehrere Tassen starken Kaffee zu sich nahm, um wach zu bleiben.
Kaffee kann vor Entzündungen schützen
Wissenschaftler der renommierten Stanford Universität kamen zu dem Ergebnis, dass Kaffee vor allem chronischen Entzündungen, die mit steigendem Alter häufiger auftreten, vorbeugen kann.
Lebenselixier Kaffee?
Kaffee kann lebensverlängernde Eigenschaften haben, wie eine amerikanische Studie herausgefunden hat. Hierzu analysierten die Forscher über einen Zeitraum von 30 Jahren die Ernährungsgewohnheiten zahlreicher Menschen. Ihr Resultat: Die Studienteilnehmer, die täglich bis zu fünf Tassen Kaffee pro Tag tranken, litten seltener an Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems als Nicht-Kaffeetrinker. Diesen Effekt konnten die Forscher übrigens auch bei entkoffeiniertem Kaffee feststellen.
Kaffee und seine Nebenwirkungen
Vorteilhaft an Kaffee ist seine stimulierende Wirkung. Dieser Vorteil ist jedoch gleichzeitig auch ein Nachteil, denn das in Kaffee enthaltene Koffein besitzt verschiedene Nebenwirkungen. Wenn Du über einen längeren Zeitraum hinweg hohe Mengen an Koffein zu Dir nimmst, verändern sich Deine Nervenzellen. Durch den Kaffee werden die körpereigenen Adenosin-Moleküle gehemmt, die normalerweise eine Ausschüttung von belebenden Botenstoffen wie Noradrenalin oder Dopamin verhindern. Aus diesem Grund besitzt Kaffee einen anregenden Charakter.
Wenn Du regelmäßig Kaffee konsumierst, bilden die Nervenzellen immer mehr Rezeptoren für Adenosin – so lange bis eine gewisse Toleranz erreicht ist. Diese kann bereits nach sechs bis 15 Tagen starken Koffeinkonsums entstehen. Wenn Du den Kaffee dann von heute auf morgen absetzt, leidest Du vielleicht unter regelrechten Entzugserscheinungen, wie etwa Übelkeit oder Kopfschmerzen.
Ist das schwarze Gebräu eine Droge?
Kennzeichnend für eine Droge ist, dass sie den Menschen psychisch oder physisch in eine Abhängigkeit führt, wie es beispielsweise bei übermäßigem Genuss von Alkohol oder Zigaretten der Fall sein kann. Beim Konsum des „schwarzen Goldes“ gibt es hingegen Entwarnung, denn es besteht keine körperliche Abhängigkeitsgefahr. Wenn Du gerne und häufig Kaffee trinkst und diesen Konsum schlagartig herunterfährst, kann dies neben den bereits genannten Nebenwirkungen auch zu einer leichten Reizbarkeit führen. Der Grund hierfür ist jedoch kein körperlicher Entzug, sondern vielmehr das Gefühl, einen Kaffee trinken zu wollen, der Dir in diesem Fall fehlt.
Welche Berufsgruppen trinken am meisten Kaffee?
Einen Schluck Kaffee, um am Morgen wach zu werden und munter in den beruflichen Alltag zu starten? Für viele Menschen ist das schwarze Gebräu ein echter Motivator am Morgen. In der Arbeit angekommen, führt viele Menschen der Weg zunächst einmal zum Kaffeeautomaten, um etwas „Büro-Benzin“ zu tanken. Ebenso unverzichtbar ist Kaffee auch für viele Menschen, die im Schichtdienst arbeiten und eine lange Nacht hinter sich bringen müssen.
Doch welche Berufsgruppen gönnen sich durchschnittlich eigentlich am häufigsten den Koffein-Kick aus der Tasse?
Um diese Frage zu klären, hat die britische Agentur Pressat etwa 10.000 Angestellte aus verschiedenen Berufsgruppen befragt. Die Rangliste findest Du an dieser Stelle:
Rangliste 1-10 der Kaffeetrinker
- Taxifahrer
- Verkäufer
- Servicekräfte im IT-Bereich
- Telefonverkäufer
- Manager
- Krankenpfleger und Krankenschwestern
- Handelsvertreter und Händler
- Lehrer
- Polizisten
- Journalisten
Keine Überraschung ist sicherlich, dass klassische Schichtdienst-Berufe wie Polizisten und Personen, die in Gesundheitsberufen arbeiten, regelrechte Kaffee-Junkies zu sein scheinen. Eine Tasse Kaffee kann schließlich schon mal über den einen oder anderen Müdigkeitspunkt hinweghelfen. Dass aber auch Lehrer unter den Top 3 der Rangliste rangieren, überrascht Dich vielleicht. Möglicherweise empfinden Lehrkräfte das schwarze Gebräu ja als natürliches Mittel gegen Stress, den der Lehrerberuf bekanntlich durchaus mit sich bringen kann. Vielleicht ist es aber auch die leicht euphorisierende Wirkung der dunklen Bohnen, die Lehrern ihren Berufsalltag versüßt.
Bemerkenswert: 85 Prozent der Befragten gaben an, dass sie mindestens drei Käffchen pro Tag trinken. Für rund 70 Prozent der Befragten ist Kaffee sogar komplett unverzichtbar – laut eigener Aussagen würden sie ihren Arbeitstag und Beruf ohne Kaffeegenuss nicht schaffen.
Fazit: Kaffee avancierte bereits seit dem 17. Jahrhundert nach und nach zum beliebtesten Getränk in Deutschland. Bis heute ist der anregende Bohnen-Kick aus der Tasse für die meisten Menschen hierzulande aus ihrem Alltag nicht wegzudenken. Kaffee ist aber nicht nur ein solider Muntermacher, sondern kann auch verschiedene positive Auswirkungen auf Deine Gesundheit haben. Gegen einen moderaten Kaffeekonsum spricht aus medizinischer Sicht also nichts – auch wenn dies vor einigen Jahren noch anders gewesen ist.
Dennoch solltest Du es mit dem schwarzen Gebräu auch nicht übertreiben, denn Unmengen an Koffein können durchaus zu unangenehmen Nebenwirkungen führen. Ein schlechtes Gewissen musst Du aber nicht haben, wenn Du jeden Morgen mit einer Tasse Kaffee in den Tag startest. Auch für zwischendurch erfüllt das koffeinhaltige Heißgetränk einen vitalisierenden und muntermachenden Effekt.
Halten wir es zum Abschluss mit dem Zitat eines deutschen Informatikers:
Eine Zahnbehandlung macht wacher als jede Menge Koffein. Aber Kaffee schmeckt besser.
(Peter Becker (*1949), deutscher Informatiker)
4 Comments
Top Informationen über Kaffee, die fantastisch recherchiert wurden. Die meisten Artikel, die ich gefunden habe, wiesen kaum neuere Infos auf. Daumen hoch an den Autor.
Hallo Frank,
freut mich, dass Dir der Artikel gefällt.
Ihr habt bei euch auf der Seite ja auch einiges dazustehen.
Vielen Dank für Deinen Besuch und Deinen Kommentar
Viele Grüße
André
super, danke für die tollen Infos
Hallo Paula,
ich danke Dir, für Deinen lieben Kommentar 🙂
Freut mich, dass Dir die Infos gefallen haben.
Liebe Grüße
André